Gedenkfeier mit vielen Gästen Duisburg nimmt Abschied von Josef Krings

Duisburg · Mit einem öffentlichen, ökumenischen Gedenken in der Salvatorkirche wurde am Samstag Abschied vom Alt-Oberbürgermeister Josef Krings genommen.

 Viele ehemalige Weggefährten nahmen in der Salvatorkirche Abschied von Alt-Oberbürgermeister Josef Krings.

Viele ehemalige Weggefährten nahmen in der Salvatorkirche Abschied von Alt-Oberbürgermeister Josef Krings.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Am 10. November wurde „Josef Krings’ Lebensbuch“, so der katholische Stadtdechant Roland Winkelmann, abgeschlossen. Am Samstag gab es in der Salvatorkirche ein würdiges öffentliches Gedenken für den Altoberbürgermeister, der viele Jahre lang die Stadt Duisburg geprägt hatte. Kommunalpolitiker aller Parteien, Weggefährten, Vertreter und Akteure aus Kultur, Wirtschaft und Verwaltung und auch „ganz normale“ Duisburger füllten das Mittelschiff von Duisburgs Stadtkirche. Armin Schneider, Superintendent der evangelischen Kirche in Duisburg, bezeichnete Krings als einen Politiker, der immer nah bei den Menschen war. Die ökumenische Feier vereine Trauer und Dankbarkeit.

Oberbürgermeister Sören Link hielt die erste Traueransprache, in der Krings als „leidenschaftlicher Duisburger und charismatischer Politiker“ gewürdigt wurde. Link skizzierte Krings’ Werdegang. Zielstrebig habe der junge Krings, der aus einfachen Verhältnissen stammte (sein Vater war Straßenbahnschaffner, die Mutter Hausfrau), seinen Berufsweg als Lehrer gefunden. Seit Anfang der 60er Jahre war Krings, im Hauptberuf Realschuldirektor in Mülheim, in der Kommunalpolitik tätig. Am 12. Mai 1975 wurde er zum Oberbürgermeister gewählt. Link erinnerte an die schwere Aufgabe, die Krings damals mit seinem Amt übernahm. „Es war ja nicht gerade eine Liebesheirat, wodurch Rheinhausen mit der kommunalen Neuordnung zu einem Duisburger Stadtteil wurde“, sagte Link. Krings habe es verstanden, hier Brücken zu bauen. Vor allem aber war, so Link, der Arbeitskampf in Rheinhausen eine Herausforderung für den ehrenamtlichen Oberbürgermeister. Das hohe Ansehen, das Krings bei vielen Duisburgern genießt, sei ein Verdienst, das sich Krings damals bei den von Arbeitslosigkeit betroffenen oder bedrohten Menschen erworben habe. Krings habe sich demonstrativ an ihre Seite gestellt.

 Musikalisch umrahmt wurde die Trauerfeier von einem Quintett der Duisburger Philharmoniker.

Musikalisch umrahmt wurde die Trauerfeier von einem Quintett der Duisburger Philharmoniker.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Link sagte: „Für die Menschen war Josef Krings nicht der ,Herr Oberbürgermeister’, sondern der ,Jupp’.“ Die rustikale Namensverwendung sei ein Zeichen großer Wertschätzung. „Danke, Jupp!“, sagte Link.

Die zweite Traueransprache hielt der ehemalige Regierungsdirektor und Staatsminister Fritz Behrens. Fast 40 Jahre habe er, so Behrens, Krings gekannt. Und mit den Jahren sei seine Hochachtung für den Oberbürgermeister und Altoberbürgermeister immer mehr gewachsen. Krings sei „DER“ Oberbürgermeister des Ruhrgebiets gewesen. Behrens sprach gar vom „Prototyp eines ersten Bürgers der Stadt“. Krings habe sich nie verbiegen lassen, sei stets seinem inneren Kompass gefolgt, habe sich für soziale Gerechtigkeit eingesetzt und auch das Kulturleben in der Stadt mit großem Engagement gefördert. Mit der Zeit sei er eine „moralische Instanz“ geworden. Krings war nicht nur erster Bürger der Stadt, sondern auch Welt- und Kulturbürger. Er habe große Spuren hinterlassen. „Was für ein Glück für Duisburg“, rief Behrens aus.

 Superintendent Armin Schneider.

Superintendent Armin Schneider.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Pfarrer Roland Winkelmann erinnerte in seiner Traueransprache unter anderem daran, dass sich Krings für ein friedliches Miteinander der Religionen eingesetzt habe. Von der jüdischen Gemeinde, die wegen des Sabbat-Gebotes nicht an der Trauerfeier teilnahm, richtete Winkelmann Grüße aus.

Musikalisch umrahmt wurde die Trauerfeier von einem Quintett der Duisburger Philharmoniker und Kreiskantor Marcus Strümpe an der Orgel.

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