Stahlwerk im Duisburger Süden Neubaur fordert Erhalt von HKM

Duisburg · Die Ministerin macht sich für beide Duisburger Stahlstandorte stark.

Bei der Pipeline-Einweihung von links: Gilles Le Van, Vizepräsident Air Liquide, Mona Neubaur und TKSE-Chef Bernhard Osburg.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat sich für den Erhalt der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) im Süden von Duisburg ausgesprochen. „Klar ist, dass Duisburg als Stahlstandort den Norden und den Süden braucht“, sagte Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne) jetzt der Deutschen Presse-Agentur. Die Ministerin war kürzlich bei Thyssenkrupp im Duisburger Norden zur Einweihung der vier Kilometer langen Wasserstoffpipeline von Air Liquide, die von Oberhausen nach Duisburg führt. Die beiden an HKM beteiligten Unternehmen, Salzgitter und Thyssenkrupp, müssten jetzt „ihrer Verantwortung gerecht werden und ein Angebot für den Stahlstandort machen“, sagte die stellvertretende Ministerpräsidentin.

HKM betreibt im Duisburger Süden unter anderem zwei Hochöfen für die Rohstahlerzeugung. Gesellschafter sind Thyssenkrupp (50 Prozent), Salzgitter (30 Prozent) und Vallourec (20 Prozent). Die Franzosen geben wie berichtet ihr Deutschland-Geschäft auf und wollen sich zurückziehen. Eine Umstellung auf eine klimaneutrale Stahlproduktion mit Hilfe einer Direktreduktionsanlage droht nach Ansicht der IG Metall an der Finanzierung zu scheitern. Die Gewerkschaft sieht daher den Fortbestand des Werks in Gefahr.

Bei HKM in Duisburg arbeiten laut IG Metall 3100 Menschen. Die Gewerkschaft hatte die Gesellschafter des Unternehmens daher bereits Anfang Dezember aufgefordert, sich zur Zukunft des Stahlwerks zu bekennen und in dessen Umrüstung zu investieren. „Die verbleibenden Gesellschafter sowie die Geschäftsführung der HKM sind im konstruktiven Dialog bezüglich Dekarbonisierung, zukünftige Mengenbedarfe und Finanzierung“, hatte seinerzeit ein Salzgitter-Sprecher erklärt. Nach damaligen Angaben des HKM-Geschäftsführers Gerhard Erdmann wird noch an einem Transformationskonzept gearbeitet. Es soll bis zum Sommer 2023 vorliegen. Man rechne für eine erste Direktreduktionsanlage mit Investitionskosten in Höhe von rund zwei Milliarden Euro.

(RP)