Barbara Hendricks unterstützt SPD-Kommunalpolitiker Kampf um breitere Radwege

Duisburg · SPD-Politiker aus Duisburg, Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen Vluyn hoffen auf den Einfluss der ehemaligen Umweltministerin Barbara Hendricks.

 Die ehemalige Bundes-Umweltministerin Barbara Hendricks (3.v.r.) tauschte sich vor Ort mit Kommunalpolitikern der betroffenen Städte aus.

Die ehemalige Bundes-Umweltministerin Barbara Hendricks (3.v.r.) tauschte sich vor Ort mit Kommunalpolitikern der betroffenen Städte aus.

Foto: Peter Klucken

Der Brückenbau sei das große Thema, sagte Anja Reutlinger, stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende in Moers, die das Pressegespräch am Rheinbistro „Ziegenpeter“ in Duisburg-Hochfeld anmoderierte. Den Brückenbau fasste sie dabei ganz real und symbolisch zugleich auf. Zum einen ging es um den geplanten Neubau der A 40-Brücke, der die beiden Rheinseiten verbindet, zum anderen anderen teilte die Kommunalpolitikerin  mit, dass sich bei diesem Thema die SPD-Mandatsträger aus Duisburg, Moers, Kamp-Lintfort und Neukirchen-Vluyn zusammengeschlossen haben, um gemeinsam ihrer Forderung nach einem angemessenen Ausbau der Radwege Gewicht zu geben. Und nicht nur das: Mit der ehemaligen Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD), die nach wie vor Mitglied des Bundestages ist, konnten sie eine prominente Mitstreiterin für ihr Anliegen gewinnen.

Neben Anja Reutlinger, die Barbara Hendricks persönlich kennt und sie auch zum groß angelegten Pressegespräch eingeladen hatte, trugen der Landtagsabgeordnete Ibrahim Yetim, Atilla Cikoglu (SPD-Fraktionsvorsitzender Moers), Bruno Sagurna (SPD-Fraktionsvorsitzender Duisburg und zugleich stellvertretender Fraktionsvorsitzender im Regionalverband Ruhr), Elke Patz (stellvertretende Fraktionsvorsitzende Duisburg), Reiner Friedrich (Umweltausschuss Duisburg), Jürgen Preuß (SPD-Fraktionsvorsitzender Kamp-Lintfort) und Elke Buttkereit (Fraktionsvorsitzende Neukirchen-Vluyn) ihre Argumente für den Ausbau von breiten Radwegen vor.

 So soll der neue Radweg an der A 40-Brücke einmal aussehen.

So soll der neue Radweg an der A 40-Brücke einmal aussehen.

Foto: Deges

Dabei muss man wissen, dass bei den Planungen für den Neubau der A 40-Brücke bislang nur ein 2,60 Meter breiter Radweg auf beiden Seiten geplant ist. Ein solcher Radweg sei aber viel zu schmal, sagten mit unterschiedlichen Formulierungen alle SPD-Politiker beim Pressegespräch. Die Einlassung des nordrhein-westfälischen Verkehrsministers Hendrik Wüst (CDU), dass man diese Argumente früher hätte vorbringen müssen, damit der bisherige Planungsstand nicht zurückgeworfen werde, mochten die SPD-Politiker nicht gelten lassen. Angesichts des geplanten Baus einer zehnspurigen Autobahn (acht reguläre Fahrspuren und zwei Standstreifen bzw. Ausweichstrecken) müsse ein jeweils vier Meter breiter Radweg doch möglich sein, sagten sie.

Barbara Hendricks, die erstaunliche Detailkenntnisse bewies, sieht das genauso. Sie verwies darauf, dass der Radverkehr in jüngster Zeit an Bedeutung gewonnen habe, nicht zuletzt durch die stark anwachsende Nutzung von E-Bikes, Lastenrädern und Kinderanhängern, die mehr Platz als normale Fahrräder benötigen. „Es muss doch möglich sein, dass E-Bike-Fahrer oder schnelle Radfahrer langsamere Radler gefahrlos überholen können“, sagte Barbara Hendricks. Ein wichtiges Argument für den Ausbau des Radweges sei, dass die meisten Pendler zwischen den beiden Rheinseiten nur eine Strecke von maximal 15 Kilometer zurücklegen müssten. Eine solche Strecke könne man aber mit einem E-Bike gut schaffen, ohne realitätsfern argumentieren zu müssen.

Im Übrigen gebe es für den Radwegeausbau Bundesmittel in Höhe von 50 Millionen Euro, die noch längst nicht abgeschöpft worden seien. Hendricks versprach, sich im Verkehrsministerium für den Ausbau breiterer Radwege einsetzen zu wollen. Das Ziel sei schließlich unstrittig: Den Verkehr runter von der Straße zu holen und so einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

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