Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf
EILMELDUNG
Historischer „Me Too“-Prozess: Berufungsgericht hebt Urteil gegen Harvey Weinstein auf

Pilotprojekt des Landes NRW Duisburger Einsatzkräfte sollen Übergriffe künftig einfacher melden können

Duisburg · Sieben Mal wurden Einsatzkräfte von Feuerwehr oder Rettungsdienst 2021 bei ihrer Arbeit in Duisburg verletzt. Damit solche Vorfälle künftig besser verfolgt werden können, gibt es seit dieser Woche das „IMEG-Portal“.

 Ein Rettungswagen ist mit eingeschaltetem Blaulicht im Einsatz (Symbolbild).

Ein Rettungswagen ist mit eingeschaltetem Blaulicht im Einsatz (Symbolbild).

Foto: dpa/Boris Roessler

Sie wollen helfen und werden dabei selbst zu Opfern. Immer wieder werden Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst bei ihrer Arbeit behindert, beleidigt oder sogar körperlich angegriffen. Alleine in Duisburg gab es im Jahr 2020 fünf, 2021 sieben Vorfälle, bei denen Einsatzkräfte verletzt wurden, wie die Stadt auf Anfrage mitteilt. Damit derartige Übergriffe einfacher gemeldet werden können, gibt es seit dieser Woche das „IMEG-Portal“. Ein Pilotprojekt des Landes NRW, das unter anderem in Duisburg zur Anwendung kommt.

Initiatoren sind das Landesgesundheitsministerium und das Landesministerium des Innern. Das Gesundheitsministerium trägt zudem in der Pilotphase die Kosten. Mit dem „innovativen Melde- und Erfassungssystem Gewaltübergriffe“, wie das neue Portal in der Langfassung heißt, sollen verbale und körperliche Übergriffe sowie Sachbeschädigungen künftig online und plattformübergreifend durch die Einsatzkräfte gemeldet werden.

Dass Duisburg eine der Pilotstädte für das neue Meldesystem ist, kommt vor Ort gut an. „Die Einführung des IMEG-Portal wird begrüßt, da es die Meldewege vereinfacht und Vorgänge deutlich verkürzt“, teilt ein Sprecher der Stadt mit. Bislang war das Verfahren dafür laut Stadt deutlich komplizierter. Bei einem Vorfall wird die Leitstelle der Feuerwehr informiert, die die Polizei um Unterstützung bittet. Die Polizei ermittelt die Täter, das Rechtsamt erstattet letzlich eine Anzeige. Werden Einsatzkräfte verletzt, erfolgt durch den Lagedienst noch eine Sofortmeldung an die Bezirksregierung Düsseldorf.

Wie das Land mitteilt, soll das neue IT-System die bisherigen Prozesse vereinfachen und die Bearbeitung der Fälle beschleunigen. Dabei soll es auch um die psychosoziale Nachbereitung nach einem Übergriff gehen. „Die Erfahrung zeigt, dass es enorm wichtig ist, Hürden abzubauen, um Übergriffe zu melden“, sagt NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Am Grundproblem ändert das Angebot zunächst einmal natürlich nichts. „Leider ist zunehmend ein Anstieg von verbalen Attacken zu verzeichnen“, teilt die Stadt mit. „Scheinbar werden die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im öffentlichen Raum als Störung empfunden“. Es geht um die Sichtbarkeit und konsequente Nachverfolgung dieser Übergriffe. Die in Duisburg, und das ist die kleine gute Nachricht, bislang zumindest meist ohne drastische körperliche Folgen abliefen. „Vorfälle, bei denen Kollegen schwer verletzt wurden, sind in Duisburg relativ gering“, heißt es von Seiten der Stadt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort