Duisburger Autorin schreibt Norderney-Krimi Pielkötter ermittelt auf Norderney

Duisburg · Irene Scharenberg hat im Prolibris-Verlag den siebten Pielkötter-Roman veröffentlicht und legt damit gleichzeitig ihren ersten Inselkrimi vor: „Tödliches Bad“. Ein Teil der Handlung spielt aber auch in Duisburg.

 Autorin Irene Scharenberg mit ihrem Krimi  „Tödliches Bad“.

Autorin Irene Scharenberg mit ihrem Krimi  „Tödliches Bad“.

Foto: Peter Klucken

Pielkötter ist reif für die Insel. Nachdem die Autorin Irene Scharenberg ihren beliebten Protagonisten im sechsten Band schriftstellerisch mit einer Schulterverletzung schachmatt gesetzt hatte, muss der sympathische Hauptkommissar aus Duisburg nun zur Kur auf die schöne Nordsee-Insel Norderney. Klar, dass Pielkötter zwischen Massagen, Bädern und Seelentherapie auch dort das Ermitteln nicht lassen kann und auf Mörderjagd geht. Ein spannender Fall ergibt sich, als Pielkötters Tischnachbar Wolfgang Schröder ohne Verabschiedung aus dem Kurhotel verschwindet und sich in der Bäderabteilung im Keller plötzlich mysteriöse Dinge abspielen.

Mit „Tödliches Bad“ hat Irene Scharenberg ihren inzwischen siebten Pielkötter-Krimi vorgelegt. Darin bewegt sich die Autorin jedoch erstmals im Rahmen der Buch-Reihe auf unbekanntem Terrain: Während sie den Kommissar Pielkötter sonst in der Stadt Duisburg mit ihrer morbid-schönen Industriekulisse und am ländlichen Niederrhein ermitteln lässt, legt die Autorin dieses Mal im Kasseler Prolibris-Verlag einen Inselkrimi vor.

Vielleicht kommt der neue Pielkötter-Krimi ja deshalb ein wenig langsamer in Fahrt als seine Vorgänger, wobei besonders Scharenbergs sechster „Pielkötter“ spannungsmäßig hervorragte; nicht zuletzt deshalb weil das Anfangskapitel aus der Perspektive des Mörders geschrieben ist.

Obwohl im „Tödlichen Bad“ schon im Prolog ein Mord versprochen wird („Norderney wiedersehen und hier sterben, das hat das Schicksal dir bestimmt. Das Schicksal? Nein, dein Mörder“), werden die Nerven des Lesers nur sehr vorsichtig gekitzelt. Statt dessen gibt es viel entspannte Plauderei, wie immer bei Irene Scharenberg angenehm zu lesen und nicht langweilig. Das „tödliche Bad“ mutet behaglich an, eine Urlaubslektüre, die zur Bäderkur passt.

Irene Scharenberg muss im siebten Band eine Brise Lokalkolorit aufarbeiten. Inselfans dürften manches wiedererkennen, Insulaner vielleicht einiges vermissen. Dennoch legt die Autorin geschickt ihre Spuren aus, führt die Leser, die gerne mit Hauptkommissar Pielkötter ermitteln, in zahlreiche Handlungsstränge ein und damit hinters Licht. Denn auch Pielkötters Kollege Barnowski muss in Duisburg einen Mordfall aufklären. Hängen beide Fälle irgendwie zusammen? Welche Rolle spielt Natascha Gruschenko, die sich auf der Flucht vor ihrem reichen Liebhaber und Gönner befindet? Und wer hat was gegen Bauunternehmer Schröder?

Pielkötter hat einen Verdacht. Und obwohl er genügend eigene Probleme hat und es um die Beziehung zu seiner Ehefrau nicht besser steht, legt er sich im Kurhotel auf die Lauer. Er beobachtet Bestatter, die am Abend durch den Hintereingang einen Sarg in einen Leichenwagen tragen. An einen natürlichen Tod kann Pielkötter nicht glauben, denn Schröder, der sich im Kurhotel inkognito aufhielt, hatte keine gesundheitlichen Probleme. Mehrmals hatte er jedoch familiäre Probleme angedeutet, die er nach Abschluss seines Insel-Aufenthaltes zu lösen bereit war. Zum Nachteil von Frau, Bruder oder Tochter? Aber weder die Inselpolizei noch die Kripo in Norden nehmen den Verdacht des Duisburger Kommissars ernst.

Wenngleich es Scharenberg in ihrem neuen Roman in den Norden zieht, bleibt sie der Region treu. Sie wuchs in Duisburg auf und studierte dort Chemie und Theologie für das Lehramt. Vor einigen Jahren hat sie die Leidenschaft fürs Schreiben entdeckt. Seit 2004 sind zahlreiche ihrer Kurzgeschichten in Anthologien und Zeitschriften erschienen und in Wettbewerben ausgezeichnet worden. 2009 erschien ihr erster Krimi um den Duisburger Ermittler.

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