Entwicklung des Strafvollzugs Neue Veranstaltungsreihe startet im Landesarchiv NRW in Duisburg

Duisburg · Am Dienstag, 15. März, startet im Landesarchiv in Duisburg nach zweijähriger Corona-Pause eine neue Veranstaltungsreihe. Es geht um den Strafvollzug in Nordrhein-Westfalen im 20. Jahrhundert.

 Die im Foyer aufgebaute Ausstellung beschäftigt sich mit der Veränderung der Haftbedingungen im 20. Jahrhundert.

Die im Foyer aufgebaute Ausstellung beschäftigt sich mit der Veränderung der Haftbedingungen im 20. Jahrhundert.

Foto: Landesarchiv NRW

Der Freiheitsentzug durch Haftstrafe oder durch Sicherungsverwahrung ist heute die stärkste Einschränkung der persönlichen Bewegungsfreiheit im demokratischen Rechtssystem. Wie ist das Leben im Gefängnis, wie ging und geht es den „Menschen hinter Maueern“? Genau darum geht es in der neuen Veranstaltungsreihe des Landesarchiv, die nach zweijähriger Corona-Pause am Dienstag, 15. März, 18 Uhr, in den Räumen an der Schifferstraße 30A (Eingang an der Wasserseite) startet.

In der im Foyer aufgebauten Ausstellung geht es somit um die „höchsten Mauern“, die eine Gesellschaft gegenüber ihren Bürgerinnen und Bürgern errichten kann. Wie haben sich Haftbedingungen im Strafvollzug im 20. Jahrhundert in den Gefängnissen in Nordrhein-Westfalen und speziell des Rheinlands verändert? Wie sah das Leben und Arbeiten der Gefangenen hinter den Mauern aus? Wie haben Häftlinge ihre Freiheitseinschränkung wahrgenommen? Welche Durchlässigkeit gab und gibt es trotz der Gefängnismauern? Und welche unsichtbaren Mauern existieren in der Gesellschaft, die auch die Zeit nach der Haft prägen? Diesen und weiteren Fragen geht das Landesarchiv in seiner Ausstellung „Menschen hinter Mauern“ anhand ausgewählter Archivalien nach. Akten, Fotos, Plakate und Filme aus der Abteilung Rheinland des Landesarchivs NRW dokumentieren die Entwicklung des Strafvollzugs in unserer Region.

Die Ausstellung wird von einer Vortragsreihe begleitet, die verschiedene Aspekte des Themas in den Blick nimmt und genauer beleuchtet. Zum Auftakt wird der Dokumentarfilm zum Strafvollzug in Nordrhein-Westen „Unsichtbare Mauern“ gezeigt, den Rainer Thissen und Uwe Beetz im Jahre 1981 gedreht haben. An dem Abend wird Matthias Meusch vom Landesarchiv eine Einführung geben. Der Film wird nicht nur im Landesarchiv gezeigt, er wird auch live gestreamt, so dass man ihn auch zu Hause am Computerbildschirm sehen kann. Den entsprechenden Link findet man auf der Website des Landesarchivs unter www.lav.nrw.de.

An vier weiteren Dienstagabenden, jeweils ab 18 Uhr, wird das Thema vertieft. Am 22. März spricht Bastian Fleermann von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf über das Gefängnis in Düsseldorf-Derendorf im Nationalsozialismus. Am 3. Mai erzählt der Journalist Stefan Wette aus dem Alltag eines Gerichtsreporters. Am 17. Mai geht es um die „Repression gleichgeschlechtlicher Lebensweisen in Nordrhein-Westfalen" (Referent ist Marcus Velcke-Schmidt). Und am 14. Juni stellt Inge Roy von der JVA Hamborn das Video-Projekt „Podknast“ im Strafvollzug NRW vor.

Der Besuch des Landesarchivs und die Teilnahme an den Veranstaltungen ist frei. Allerdings muss sich für den Besuch der Präsenzveranstaltungen anmelden unter rheinland@lav.nrw.de

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