SERIE Wirtschaft 4.0 - Duisburg im digitalen Wandel

Wer heute noch Briefe auf Papier mit Füller und Tinte schreibt, wer seine Überweisungen noch auf einem Papierformular ausfüllt oder noch nie online eingekauft hat, scheint aus der Zeit gefallen zu sein. Unser gesamtes gesellschaftliches Leben wäre ohne digitale Technik auch in Duisburg gar nicht mehr denkbar. Wie müssen sich Gesellschaft, Wirtschaft und Verwaltung darauf einstellen? In einer neuen Serie „Wirtschaft 4.0“ werden die Rheinische Post, RP Online und die Sparkasse Duisburg dieser Frage nachgehen.

Duisburg: Neue RP-Serie zur Digitalisierung
Foto: dpa/Daniel Reinhardt

Eine kürzlich veröffentlichte Studie der privaten Fachhochschule für Oekonomie & Management (FOM) zeigt: Längst nicht alle, gerade in der älteren Generation, sind von der zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft angetan. Erst wenn neue Techniken das Alltagsleben tatsächlich nachvollziehbar effizienter, komfortabler und leichter machen, lassen sich Vorbehalte abbauen. Unsere Serie soll dabei Chancen aufzeigen, aber die Risiken auch nicht verschweigen.

Zu den Risiken gehört die Behauptung, die Allzeit-Verfügbarkeit des Menschen, etwa durch Smartphone und soziale Medien, bereite Stress. In vielen Fällen ist das wohl auch so. Dass negativer Stress – auch schwere – gesundheitliche Folgen haben kann, ist wohl unstreitig. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehört dabei der Tinnitus, jene unangenehmen Ohrgeräusche, unter denen inzwischen in Duisburg rund 20.000 Menschen leiden. Ein medizinischer Experte auf diesem Gebiet ist der Duisburger Hals-Nasen-Ohrenarzt Dr. Uso Walter. Er hat aus der Not eine Tugend gemacht – und auf möglicherweise auch durch Digitalisierung begünstigte Krankheiten eine digitale Antwort gefunden: Kalmeda, eine neue App zur Tinnitus-Behandlung.

 Die App „Kalmeda“ ist so bedienerfreundlich gestaltet, dass sie intuitiv zu bedienen ist.

Die App „Kalmeda“ ist so bedienerfreundlich gestaltet, dass sie intuitiv zu bedienen ist.

Foto: RP/Screenshot

Die mynoise GmbH, ein innovatives Start-up-Unternehmen, hat der App zur Marktreife verholfen. Die Duisburger Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (GFW) stand dabei beratend zur Seite. Inzwischen hat sich bereits eine gesetztliche Krankenkasse gefunden, die die App als Regelleistung in ihr Angebotsportfolio aufgenommen hat. Die App namens „Kalmeda“ stellen wir in der ersten Folge unserer Serie vor.

 Gemeinsam für „Kalmeda“ – die Akteure von mynoise, GFW Duisburg und BIG direkt gesund.

Gemeinsam für „Kalmeda“ – die Akteure von mynoise, GFW Duisburg und BIG direkt gesund.

Foto: RP/WARDESKI

Seit April hat unsere Stadt mit Martin Murrack einen Dezernenten, der auch für Digitalisierung zuständig ist. Das zeigt, wie ernst man in der Stadt die digitale Transformation und den damit verbundenen gesellschaftlichen Wandel nimmt. Allerdings möchte man sich gerade in Duisburg, der einstigen Montanstadt, die in vielen Dingen den Strukturwandel bis heute nicht so schnell hinbekommen hat, wie es manchmal wünschenswert wäre, diesem Wandel offensiv stellen. Dies gilt für alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens – nicht nur für eine Stadtverwaltung. Nicht von ungefähr wird sich unsere Serie daher auch mit dem Masterplan Digitalisierung befassen, den sich Martin Murrack auf die Fahne geschrieben hat. Die Auftaktveranstaltung in der Ruhrorter Haniel-Akademie brachte verschiedene Akteure aus unterschiedlichen Bereichen zusammen. In sechs Workshops soll nun das weitere Procedere in Angriff genommen werden. Insbesondere geht es darum, den Bürgern den praktischen Nutzen einer digitalen Verwaltung zu vermitteln.

 NRW-Minister Andreas Pinkwart (links)  übergab Martin Murrack den Förderungsbescheid für den Breitbandausbau in Duisburg.

NRW-Minister Andreas Pinkwart (links) übergab Martin Murrack den Förderungsbescheid für den Breitbandausbau in Duisburg.

Foto: RP/MWIDE NRW/E. Lichtenscheidt

Sport gehört bekanntlich zu den weichen Standortfaktoren, die auch für Wirtschaftsunternehmen relevant sind. Und als Sportstadt hat Duisburg bekanntlich einiges zu bieten. Uwe Busch, Geschäftsführer des Stadtsportbundes, erläutert in einer weiteren Folge unserer Serie, dass auch im Sport ohne digitale Technik heute gar nichts mehr geht. Dass reicht von der elektronischen Ergebnisvermittlung an die Verbände bis zur Zeiterfassung mit Chips am Sportschuh bei Laufveranstaltungen.

 Bei Veranstaltungen wie dem Lichterlauf an der Regattabahn geht nichts mehr ohne digitale Zeiterfassung per Chip.

Bei Veranstaltungen wie dem Lichterlauf an der Regattabahn geht nichts mehr ohne digitale Zeiterfassung per Chip.

Foto: Andreas Probst

Ausfüllen von Überweisungen auf Papier – das war einmal. Inzwischen ist Online-Banking für die meisten von uns selbstverständlich geworden. Ein örtliches Geldinstitut wie die Sparkasse Duisburg ist daher zum Spagat gezwungen: Die Kunden möchte „ihre“ Ansprechpartner in „ihrer“ Filiale haben, gleichzeitig aber auch nicht auf zeitgemäßes Online-Banking verzichten.

 Die Sparkasse Duisburg muss einen Spagat leisten: In der Fläche präsent sein, aber auch zeitgemäße Online-Angebote für ihre Kunden vorhalten.

Die Sparkasse Duisburg muss einen Spagat leisten: In der Fläche präsent sein, aber auch zeitgemäße Online-Angebote für ihre Kunden vorhalten.

Foto: RP/Mike Michel

Eine Schlüsselrolle kommt dabei auch dem Kunden-Service-Center zu. Wie die Sparkasse Duisburg diesen Spagat hinbekommt, zeigen wir in einer weiteren Folge unserer Serie.

Daneben gibt es weitere zahlreiche spannende Themen mit dem Schwerpunkt „Wirtschaft 4.0“. So ist das in Neudorf angesiedelte „inhaus“ des Fraunhofer Instituts führend, was neue Konzepte beim SmartHome betrifft.

 Das inhaus des Fraunhofer Instituts in Neudorf.

Das inhaus des Fraunhofer Instituts in Neudorf.

Foto: Fraunhofer Gesellschaft

Auch die Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat sich dem Thema gewidmet. Der Online-Ticketkauf ist längst ein alter Hut, und das „myBus“-Konzept war in seiner Startphase bereits so erfolgreich, dass es auf viele Stadtteile ausgedehnt wurde. Auch hier gilt: Ohne App geht gar nicht mehr.

 Den Bus mit der App  vor der eigenen Haustür bestelln – das funktioniert schon heute.

Den Bus mit der App vor der eigenen Haustür bestelln – das funktioniert schon heute.

Foto: dvv

Wer in eine Welt mit neuer Technik hineinwächst, sollte tunlichst schon in der Schule darauf vorbereitet werden. Wie das optimal funktionieren könnte, hat Dennis Friebe vom Berliner Unternehmen „BroMedia“ bei der Auftaktveranstaltung zum Masterplan Digitalisierung in Ruhrort eindrucksvoll demonstriert.

Die Duisburger Schulen sind da noch lange nicht so weit, was in einer weiteren Folge unserer Serie analysiert werden soll.

 Bedingungen wie an diesem Gymnasium in Berlin sind in Duisburg leider noch keine Realität.

Bedingungen wie an diesem Gymnasium in Berlin sind in Duisburg leider noch keine Realität.

Foto: RP/Bro Media

Wer unterwegs ist, möchte heutzutage schnell online gehen können. Und während in anderen Ländern freies WLAN häufig problemlos funktioniert, ist bei uns noch vieles im Aufbau. Wo gibt es das? Wie funktioniert das? Wer bietet es an? Auch diesen Fragen wollen wir nachgehen.

 Freies WLAN gibt’s schon an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet. Wer bietet es an? Wie funktioniert es? Auch das ist Teil unserer Serie.

Freies WLAN gibt’s schon an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet. Wer bietet es an? Wie funktioniert es? Auch das ist Teil unserer Serie.

Foto: dpa/dpa, hsc dna

Wenn das Netz stimmt, muss auch die Hardware mitspielen. Große Datenmengen in kurzer Zeit bewältigen Smartphones heute mühelos, aber es gibt auch Grenzen bei den Kapazitäten. Die sollen jetzt dank moderner 5G-Technologie drastisch erweitert werden. Auch die Universität Duisburg-Essen ist mit diesem Projekt befasst.

 An der Duisburger Uni wird auch an digitaler Technik geforscht, nicht nur für die Wissenschaft. Auch die Wirtschaft kann davon profitieren.

An der Duisburger Uni wird auch an digitaler Technik geforscht, nicht nur für die Wissenschaft. Auch die Wirtschaft kann davon profitieren.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Die neue Serie erscheint immer mittwochs in den Lokalausgaben der Rheinischen Post in Duisburg und Moers. Zeitgleich ist sie auch auf www.rp-online.de/duisburg und www.rp-online.de/moers im Internet abrufbar.

(mtm)
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