Moschee Duisburg-Marxloh So reagieren Muslime auf den Anschlag in Hanau
Yilmaz Kasap, 50 Jahre: „Was in Hanau passiert ist, ist schrecklich. Menschen werden von einem Verrückten, einem Nazi, umgebracht. Aber wir fürchten uns nicht, ich habe keine Angst vor dem Tod und natürlich gehe ich hier zum Freitagsgebet. Die Politik hat viel zu spät reagiert auf so eine Bedrohung. Das Schlimme ist, dass nach einer Woche wahrscheinlich kaum mehr jemand darüber reden wird.“
Mehmet Marasli, 28 Jahre: „Wir haben vorhin im Gebet den Toten aus Hanau gedacht. Angst habe ich nicht, kein Bisschen, so ein Nazi wie der hat in seinem Leben nichts erreicht. Ich bin hier geboren, hier aufgewachsen und ich gehöre hierher. Die Behörden müssten mehr machen gegen Rechtsextremismus, vor allem im Internet sollte die Gefahr ernst genommen werden.“
Huseyn Öner, 74 Jahre: „Wir wollen in Deutschland, in Duisburg, alle zusammen friedlich leben. Wer so etwas wie in Hanau tut, der ist kein Mensch. Die Polizei darf nicht nachlässig sein. Wenn etwas passiert, dann fragen am Ende alle, wieso denn hier kein Polizeiauto vor der Tür stand. Wir hatten schon Bombendrohungen hier an der Moschee. Aber wir lassen uns nicht einschüchtern. Wir haben keine Angst.“
Süleyman Pamuk, 51 Jahre: „Meine Kinder wurden in diesem Land geboren, wir können und wir wollen hier nicht weg. Wir machen uns große Sorgen wegen Hanau, rassistische Vorfälle haben überall in Deutschland zugenommen. In Duisburg sind wir Muslime viele, deswegen glaube ich, dass es hier noch sicherer ist, als in einigen anderen Städten.“
Yusuf Aydin, 47 Jahre. „Für uns ist Terror immer Terror, egal wer die Opfer sind. Aber ja, hier wissen alle, dass Ausländer ein Ziel für solche Täter wie in Hanau sind. Angst haben wir nicht.“
Yasar Durmus, 50 Jahre: „Die deutsche Politik muss etwas tun, damit sich so etwas wie in Hanau nicht wiederholen kann. Der Koran sagt, wer einen Menschen tötet, der tötet alle. Wir sind alle eine Familie. Wer Schlechtes über uns sagt, der sollte mal eine Moschee besuchen. „Die AfD hat viel damit zu tun, dass Hanau passieren konnte. Sie ist an allem Schuld. Die Bürger müssen zusammenstehen gegen diese Partei.“