Musical im TaM Großer Auftritt für den Messias

Duisburg · Im Duisburger Theater am Marientor lief die erste Eigenproduktion mit Andrew Lloyd Webbers Rockoper „Jesus Christ Superstar" als moderne Fassung. Weitere Aufführungen bis zum 22. April.

 Das letzte Abendmal, so wie es in der Duisburger Rock-Oper zu erleben war.

Das letzte Abendmal, so wie es in der Duisburger Rock-Oper zu erleben war.

Foto: Frank Altmann (Veranstalter)

Die Passionsgeschichte ist wohl eine der bekanntesten Geschichten der Welt. Vor knapp einem halben Jahrhundert schaffte es Komponist Andrew Lloyd Webber zusammen mit Tim Rice, der die Texte schrieb, diese packende Geschichte der letzten sieben Tage im Leben Jesu aus der Perspektive des Jüngers und späteren Verräters Judas in eine Rock-Oper umzusetzen. Im Theater am Marientor gab es jetzt, gerade rechtzeitig noch vor Ostern, eine neue, erstmals vom Theater selber realisierte große Eigenproduktion zu sehen. Das mehrfach ausgezeichnete und weltbekannte Meisterwerk „Jesus Christ Superstar“, inszeniert von Katja Thost-Hauser, wurde in englischer Original-Sprache aufgeführt.

Zahlreiche Prominente waren bei der Premiere dabei. Unter anderem sichtete man Top-Model Lynn Petertonkoker und den bekannten WDR-Fernseharzt Doc Esser. Aber auch zwei „Linden-Straßen“-Schauspieler waren von der Aufführung begeistert. „Die Darsteller haben ihre Sache wirklich gut gemacht. Auch die Musik war toll“, meinten Moritz A. Sachs (Klausi Beimer) sowie Rebecca Siemoneit-Barum, selbst auch eine Musicaldarstellerin. Man darf „Jesus Christ Superstar“ nicht mit einer normalen Musicalproduktion verwechseln. Es ist und bleibt eine Rock-Oper, die vor rund 50 Jahren erstmals in England aufgeführt wurde. Nur wurde sie dieses Mal in einer ganz neuen, moderneren Fassung präsentiert. Anfangs noch ein wenig flau entwickelte sich die Oper im zweiten Teil zu einer vorzüglichen Aufführung. Für viele Besucher war es natürlich Geschmackssache - das Bühnenbild und die Kostüme (lässige Kapuzenpullover und Jeans). Lediglich einige Kisten standen auf der Bühne. Auch der Schluss endete nicht am Kreuz, vielmehr starb der Messias an einer überdimensionalen Dornenkrone hängend. Also kein Vergleich mit Szenen, wie man sie bei Passionsfestspielen sonst sieht.

Bei der Duisburger Premiere spielte Patrick Stanke aus Wuppertal die Hauptrolle als Christus. An seiner Seite sang Dionne Wudu als Maria Magdalena. Den Judas verkörperte Andréa Matthias Pagani. Als schräger und schillernder Despot Herodes war TV-Entertainer und Schauspieler Ralph Morgenstern zu sehen. Seine Einlage als swingender schwuler König im Rock war zwar sehr kurz, aber äußerst heiter und sehenswert. Die bekannten Hits wie „I don’t to know to love him“, „Try it and see“, „Jesus Christ Superstar“ oder „Hosanna“ erzählten nicht nur von Träumen, Sehnsüchten, Liebe und dem christlichen Glauben. Die Szenen wie „Das letzte Abendmahl“, „Garten Gethsemane“, „Verhör von Pontius Pilatus“ oder der Kreuzweg bis hin zur Kreuzigung konnte man gut verfolgen, trotz des einfachen Bühnenbildes, das manchmal mit einigen größeren Licht- und Bildeffekten verbessert wurde. Die Darsteller sangen allesamt ihre Parts gut. „Das waren geniale Stimmen“, meinte auch eine Zuschauerin. Die mitreißenden Rhythmen und bewegenden Melodien wurden zudem exzellent von einem zwölfköpfigen Orchester der Kölner Symphoniker unter der Leitung von Chefdirigentin Inga Hilsberg begleitet. Am Ende gab es vom Publikum minutenlangen Beifall. Wie die Rock-Oper jetzt in Duisburg ankommt, zeigt sich in den nächsten Tagen, denn bis zum 22. April läuft das Stück im Theater am Marientor.

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