Modellflugclub Duisburg-Rheinhausen Ein Fliegerparadies am Rhein

Rheinhausen · Das Paradies erstreckt sich über 140 mal 40 Meter, liegt direkt am Rhein, gleich gegenüber von der alten Kupferhütte und bietet etwa 120 Mitgliedern die Möglichkeit, hier schwungvolle Starts und möglichst sanfte Landungen hinzubekommen.

 Der FSC Rheinhausen hat sich auf den Rheinwiesen ein hübsches Zuhause eingerichtet.

Der FSC Rheinhausen hat sich auf den Rheinwiesen ein hübsches Zuhause eingerichtet.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

„Ich empfehle allen unseren Fliegern, die möglichst am Flugsimulator zu üben, denn ein Absturz am Computer ist billiger als hier auf dem Gelände“, erklärt Wolfgang Giesen. Der 1. Vorsitzende des FSC Duisburg-Rheinhausen 1959 e.V. Modellflugclubs wirbt um Nachwuchs. Eine Jugendgruppe befindet sich gerade wieder im Aufbau. Erst kürzlich hat der FSC bei der Aktion „Duisburg bewegt sich“ mitgemacht und nun stolze elf Anwärter auf der Liste. Die werden spätestens bei der nächsten Mitgliederversammlung im Februar 2019 aufgenommen. Dann überlegen Vorstand und Mitglieder auch, was sie für das kommende Jahr planen, denn dann wird der Verein immerhin 60 Jahre.

 Der FSC Rheinhausen hat sich auf den Rheinwiesen ein hübsches Zuhause eingerichtet.

Der FSC Rheinhausen hat sich auf den Rheinwiesen ein hübsches Zuhause eingerichtet.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Kinder ab acht Jahren und Jugendliche sind willkommen, um Nachwuchs buhlt der Verein gerade. Die Einweisung erfolgt akribisch und nach festen Regeln, so genannte Jugendreferenten weisen die Neumitglieder ein. „In diesem Sommer haben wir viel Werbung gemacht. Am erfolgreichsten war unser Schnupperfliegen, bei dem jeder mitmachen konnte. Dabei haben wir Lehrer-Schüler-Systeme, das heißt, erfahrene Piloten weisen die Anfänger ein“, erzählt der Vorsitzende. Ein Einsteiger-Segelflugzeug, etwa das Easyjet, kostet komplett ab circa 250 Euro. „Damit ist ein Anfänger gut am Start“, betont Wolfgang Giesen.

Was darf hier auf dem herrlichen Gelände direkt am Rhein fliegen? Segelflugzeuge, Motorflugzeuge, Drohnen und Hubschrauber, eigentlich alles, was fliegen kann und nicht mehr als 25 Kilo schwer ist. „Dabei sind die Hubschrauber am anspruchsvollsten zu fliegen, weil sie in der Luft am schwierigsten zu stabilisieren sind“, berichtet Giesen. Drohnen haben vier oder mehr Rotoren und sind deswegen wesentlich leichter zu steuern. Und auch bei Segelflugzeugen gibt es feine Unterschiede, die mit und die ohne Motor. Die ohne werden von Schleppflugzeugen nach oben befördert. Und wenn die Thermik günstig ist, also die Luftmassen nach oben strömen und die Flugzeuge gut tragen, dann halten sich die Segelflugzeuge auch ohne Motorunterstützung länger in der Luft. Saison ist hier immer, außer bei Hochwasser. Es darf halt nicht stürmisch sein und möglichst trocken sollte es auch sein. Und die Mitgliedsbeiträge sind moderat: 85 Euro zahlen Erwachsene und eine einmalige Aufnahmegebühr von 150 Euro. Jugendliche zahlen 20 Euro pro Jahr, und Kinder von Vereinsmitgliedern bis 14 Jahre dürfen umsonst fliegen. „Die Stimmung bei uns zwischen den unterschiedlichen Fliegern ist entspannt. Am 1. Sonntag im Monat fliegen immer vorrangig die Hubschrauber, am 1. Samstag im Monat immer die Flächenflugzeuge“, so der Vorsitzende.

Am 20. Oktober ab 11 Uhr ist Abfliegen, mit Würstchen vom Grill und Softdrinks und vielen Starts und Landungen. Alkohol ist auf dem Gelände tabu. Ein Vereinsheim, das alte Pumpenhaus, bietet Raum für Versammlungen. Hier ist so manches alte Modellflugzeug aufbewahrt. Bei schönem Wetter bauen die Mitglieder rasch einen Pavillon auf und sitzen draußen. Dabei schauen sie auf den Rhein und auf die grüne, dicht bewaldete Halde, auf der einst von Krupp Rheinhausen die Schlacken abgelagert wurden. Schönstes Ruhrgebietsidyll direkt am Rhein. Und bis jetzt eine reine Männerdomäne.

Den Club gibt es auch unter www.fsc-duisburg.de im Netz.

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