Große Resonanz bei den Besuchern Küppersmühle verlängert Kricke-Ausstellung

Duisburg · Die Publikumsresonanz war bisher hervorragend. Die Austellung läuft momentan noch in drei Duisburger Museen. Norbert Krickes Lebensleistung war vom Dauerkonflikt mit Joseph Beuys überschattet.

 Eine von Norbert Krickes eindrucksvollen „Rauminstallationen“.

Eine von Norbert Krickes eindrucksvollen „Rauminstallationen“.

Foto: Jürgen Diemer

Zum ersten Mal hatten sich im vergangenen Jahr alle drei Duisburger Kunstmuseen darauf verständigt, gemeinsam einen einzigen Künstler zu ehren: Norbert Kricke (1922 – 1984), dessen 100. Geburtstag der Anlass war. Dabei legten das Lehmbruck-Museum, das Museum DKM und das Museum Küppersmühle jeweils eigene Schwerpunkte auf das Werk Krickes, dessen Lebensleistung als Künstler vom einst breit ausgebreiteten Dauerkonflikt mit Joseph Beuys überschattet wird.

Die Kricke-Ausstellungen im Lehmbruck-Museum und im Museum DKM bleiben noch bis zum 7. Mai in den beiden Häusern. Die Kricke-Ausstellung im Museum Küppersmühle sollte eigentlich Ende März beendet werden, doch wird sie wegen der sehr guten Pubikumsresonanz nun bis zum 27. August verlängert. Es sei gelungen, das Einverständnis aller Leihgeber für die Verlängerung der Schau einzuholeln, heißt es von Seiten des Museums.

Das ist schön, denn die Kricke-Ausstellung im Museum Küppersmühle ist grandios. Im MKM wurde die bereits bestehende große Kricke-Sammlung noch um zahlreiche Leihgaben ergänzt. Neben den beiden unveränderten Kricke-Räumen wurde der große Oberlichtsaal des Museums freigeräumt, um 40 Plastiken und 38 Zeichnungen Krickes zeigen zu können.

Ein besonderer Akzent liegt dabei auf dem Spätwerk der Jahre 1975 bis 1984. „Bewegung im Raum“ ist der Titel der Ausstellung im MKM, zugleich ist das der Titel des umfangreichen Katalogs, bei dem Anthony Cragg mit einem persönlichen Beitrag und Hans-Peter Riese mit einem Essay vertreten sind. Cragg gelingt es, den Konflikt zwischen Kricke und Beuys mit wenigen, aber fairen Worten zu rekapitulieren.

Seit den 1950er-Jahren entwickelt Kricke jene Werke, die unverkennbar seine Handschrift tragen. Wie Blitze ragen da Drähte und Stangen nach oben, bündeln, knicken oder biegen sich in den Raum. Kricke selber sagte es 1954 so: „Mein Problem ist nicht Masse, ist nicht Figur, sondern es ist der Raum, und es ist die Bewegung – Raum und Zeit.“

Im Museum Küppersmühle sind Krickes „Raumplastiken“ in einer Fülle und einem Facettenreichtum vertreten, wie zurzeit wohl nirgendwo sonst. Faszinierend ist nach wie vor die Dynamik dieser Arbeiten, wobei sich Kricke nicht so sehr von maschinellen Bewegungsabläufen inspirieren ließ als vom Vogelflug.

www.museum-kueppersmuehle.de

(pk)
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