Duisburger Lokalgeschichte Mit „Mercators Nachbarn“ online auf Tour

Duisburg · Die bürgerschaftliche Vereinigung hat die Corona-Zeit nicht einfach verstreichen lassen, sondern mehrere lokalgeschichtliche Kurzfilme produziert und kostenlos ins Netz gestellt. Worum es bei den Filmen geht.

 Der Mercator-Brunnen vor dem Duisburger Rathaus.

Der Mercator-Brunnen vor dem Duisburger Rathaus.

Foto: RP/andreas probst (archiv)

Mercators Nachbarn suchen zu Corona-Zeiten neue Wegen, Lokalgeschichte zu vermitteln. So brachte die Gruppe im Frühjahr ihren ersten Youtube-Film heraus, der in acht Minuten verschwundene Bauwerke der Duisburger Innenstadt vorstellte (die RP berichtete).

Die Resonanz auf diese Premiere war überaus erfreulich. Die Erinnerungen an die Gaststätte „Gläserner Hut“, an den riesigen „Mr.-Softy“-Bunker oder an den „Duisburger Heiratsmarkt“ im Schatten des alten Kaufhauses Horten kamen bei den Duisburgern gut an. Das ermutigte Mercators Nachbarn, noch weitere Youtube-Filme zu drehen. Mittlerweile kann man gleich mehrfach mit Mercators Nachbarn online auf Tour gehen. Die neuen Videoclips beschäftigen sich mit der „Duisburger Weingeschichte“, mit „Sagen und Legenden im Duisburger Wald“, mit dem „Kaiserberg – Alte und verschwundene Denkmäler“, dem „Mercatorbrunnen“ auf dem Burgplatz und dem Duisburger Rathaus.

Jeder Kurzfilm hat seine eigene Form. Mal begleitet man ein Moderatoren-Paar durch den Wald und lässt sich beispielsweise von der Fetzer-Höhle (Schinder-Hannes-Höhle) erzählen, mal hört man einem fiktiven Gespräch zwischen Gerhard Mercator und seinem Schüler Johannes Corputius zu. Bei den Filmen wurde darauf geachtet, dass die Informationen verständlich und unterhaltsam vermittelt werden. Man erfährt beispielsweise, dass im Jahr 1353 die Weinsteuer 74 Prozent des städtischen Haushaltes ausmachte oder dass der Enkel Gerhard Mercators eine Weinstube betrieb.

Eine besondere Geschichte hat auch der Mercator-Brunnen, der eigentlich 1869 zum 300. Jahrestag von Mercators berühmter See-Karte fertig sein sollte, doch wegen Bauverzögerungen erst neun Jahre später enthüllt wurde. Er blieb im Zweiten Weltkrieg nahezu unbeschädigt, während ringsum alles in Trümmern lag. Verschwiegen wird auch nicht, dass das Denkmal auf dem Kaiserberg-Soldatenfriedhof umstritten ist. Die Frage bleibt, ob es kriegsverherrlichend oder pazifistisch gemeint ist: Zieht „Siegfried“ das Schwert oder steckt er es ein?

Zu den  Youtube-Filmen gelangt man über den Link:  https://www.youtube.com/channel/UC6FXqdnxMYHE4dxghpHcmFA.

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