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Unwetter über NRW Duisburg meldet 3,1 Millionen Euro Schaden

Duisburg · Noch sind längst nicht alle Folgen des Pfingststurms in Duisburg beseitigt. Die Stadt schätzt den entstandenen Schaden auf etwa 3,1 Millionen Euro, die DVG geht von etwa 400 000 Euro aus. Das Land hat am Freitag Hilfe zugesagt. Unterdessen setzen sich einige Duisburger großer Gefahr aus, wenn sie durch gesperrte Wälder spazieren.

Unwetter in Duisburg: Schäden in Millionenhöhe
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Foto: Andreas Sadrina

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link war am Freitag in Düsseldorf dabei, als die Stadtoberhäupter der vom Sturm besonders betroffenen Kommunen dem Land ihre vorläufige Schadensbilanz vorlegten. Nach ersten Schätzungen sind durch den Sturm in Duisburg Schäden in Höhe von rund 3,1 Millionen Euro entstanden. "Das ist aber nur eine vorläufige Schätzung", sagte eine Sprecherin der Stadt am Freitag. Besonders die Höhe der Schäden im Stadtwald könnten noch nicht konkret beziffert werden.

Mit Erleichterung reagierte Link auf die Zusage des Landes, die betroffenen Kommunen finanziell zu unterstützen. Allerdings wird das Land nicht für alle Schäden gerade stehen. Wie hoch genau die Summe sein wird, die das Land den Kommunen zur Verfügung stellt, werde sich erst in den nächsten Wochen entscheiden, hieß es in einer Pressemitteilung.

Unwetter am Pfingstmontag: Die Fotos unserer Leser
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Foto: Moritz Padberg

Betreten der Wälder weiterhin verboten

Unterdessen weist die Stadt noch einmal ausdrücklich darauf hin, dass sämtliche Waldflächen im Stadtgebiet bis einschließlich Montag, 7. Juli, nicht betreten werden dürfen. Es bestehe Lebensgefahr durch herabstürzende Äste oder Bäume, die auch nach dem Sturm noch umzustürzen drohen. "Ausgenommen ist davon nur der Hochseilgarten in Wedau", erklärte Stadtförster Stefan Jeschke gegenüber unserer Redaktion.

Seine Kollegen sind nach wie vor damit beschäftigt, die Sturmschäden zu beseitigen. "Die machen im Moment viele Überstunden und arbeiten auch am Wochenende. Sie sind an ihrer physischen Belastungsgrenze angelangt", so Jeschke. Besonders ärgerlich findet er es deshalb, dass sich einige Duisburger seinen Kollegen gegenüber unangebracht verhalten. Denn einige halten sich nicht an das Waldbetretungsverbot und spazieren fröhlich durch die Wälder. Weisen Jeschkes Kollegen sie dann auf das Verbot und die Gefahren hin, "werden einige pampig", so Jeschke.

Unwetter über NRW: Stillstand am Hauptbahnhof Duisburg
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Eltern setzen ihre Kinder großer Gefahr aus

Er und sein Team haben an den Eingängen zu den wichtigsten Wäldern Schilder mit der Aufschrift "Betreten verboten!" aufgehängt. "Aber ich betreue 150 Wälder — da kann ich nicht überall hingehen und Schilder aufhängen", so Jeschke. An einigen Stellen seien die Schilder, die er angebracht habe, nach kurzer Zeit wieder abgerissen worden. Nach wie vor gibt es auch in Duisburgs Wäldern abgeknickte Äste und Baumkronen, die sich lösen und Spaziergänger verletzen könnten.

Bereits unmittelbar nach dem Sturm hatte das Amt für Umwelt und Grün vor dem Betreten der Wälder gewarnt. Dass einige Duisburger trotz dieser Gefahren in die Wälder gehen, erklärt sich Jeschke damit, dass sie das Risiko unterschätzen. "Wahrscheinlich denken sie: Ich passe schon auf mich auf, mir passiert nichts", sagt er. Doch dies sei eine völlig falsche Einschätzung der aktuellen Situation. Vor allem, wenn Eltern mit ihren Kindern in die Wälder gehen, sei dies höchst unverantwortlich, so Jeschke. Auch in Düsseldorf waren nach dem Sturm Bürger in gesperrten Parks spazieren gegangen.

Bei der Duisburger Verkehrsgesellschaft (DVG) hat der Sturm Kosten in Höhe von rund 400 000 Euro verursacht. Dies ist das Ergebnis einer technischen Überprüfung im Streckennetz, der betrieblichen Anlagen und dem Fahrzeugbestand. "Auch wenn wir die Auswirkungen des Sturms auf einzelne Linien gering halten konnten, stellen uns die zusätzlichen Kosten vor große Herausforderungen. Es gibt dafür im ÖPNV kein Polster", sagte Klaus-Peter Wandelenus, Technik-Vorstand der DVG, bereits am Mittwoch.

(lsa)
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