„Task Force Schrottimmobilien“ Stadt Duisburg lässt Wohnhäuser in Marxloh räumen

Duisburg · Die Stadt Duisburg hat vier sogenannte Schrottimmobilien im Stadtteil Marxloh wegen akuter Brandschutzmängel räumen lassen. 174 Personen sind betroffen. Die Rede ist von einer „Gefahr für Leib und Leben“.

 Die Task-Force für Schrottimmobilien hat vier Häuser in Marxloh räumen lassen.

Die Task-Force für Schrottimmobilien hat vier Häuser in Marxloh räumen lassen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)/Reichwein, Christoph (crei)

Bereits am Mittwochmorgen hatte die Stadt Duisburg die vier Häuser an der Rudolfstraße 16-22 für unbewohnbar erklärt und binnen kurzer Zeit räumen lassen. Der Fall wurde erst am Donnerstag bekannt.

Hintergrund der Räumung sind „eklatante brandschutztechnische Mängel sowie akute Brandgefahr wegen massiver Manipulation an Stromzählern und unsachgemäßer Verkabelungen in den Häusern“, wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt. Aus diesen Gründen habe die Verwaltung keine andere Möglichkeit gesehen, als eine sofortige Nutzungsuntersagung für die betroffenen Gebäude auszusprechen.

Als die städtische Task Force, die in Duisburg seit einiger Zeit Problemimmobilien genau unter die Lupe nimmt, am Morgen zu einer Kontrolle der Häuser anrückte, befanden sich nach Information der Verwaltung 174 Personen in den Gebäuden. Eine Vielzahl der Personen sei dort aber nicht gemeldet gewesen. Wie die Stadt weiter mitteilt, waren die vier Wohnhäuser erst kurz zuvor als mögliche Gefahrenhäuser für eine Inspektion durch die Task Force ausgewählt worden.

Die meisten Betroffenen hätten selbstständig eine neue Unterkunft finden können, heißt es vonseiten der Stadt. Lediglich eine Familie sei in einer städtischen Notunterkunft untergebracht worden.

„Sofern sämtliche brandschutztechnische Mängel seitens der Eigentümer beseitigt worden sind, können die Gebäude wieder freigegeben und bewohnt werden“, kündigt die Stadt an. Sie spricht davon, dass es bei der Räumung massiven Protest „seitens einer namentlich unbekannten Bürgerinitiative“ gegeben habe. Städtische Mitarbeiter, Polizei und Dolmetscher seien „angeschrien und beleidigt“ worden. Die Ordnungsbehörden hätten mit Platzverweisen drohen müssen.

Bei der „Task Force Schrottimmobilien“ handelt es sich um eine von der Stadt Duisburg ins Leben gerufene Einsatzgruppe, in der verschiedene Verwaltungsstellen, Ordnungsamt und Feuerwehr zusammenarbeiten. Ihre Aufgabe ist es, unbewohnbare Immobilien in der Stadt zu identifizieren, sie zu kontrollieren und sie - so es nötig ist - zu räumen.

(th/dab)
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