Ehrenamtliche in Duisburg Mythos Marxloh

Duisburg · Wer nach einem der berüchtigsten Stadtteile des Landes googelt, stößt selten auf Ausflugstipps. Stattdessen: Geschichten über Gewalt, Clans und gescheiterte deutsche Politik. Anwohner und ehrenamtliche Helfer können das alles nicht mehr hören.

 Die Weseler Straße, auch Brautmodenmeile genannt, ist eine der bekanntesten Straßen in Marxloh.

Die Weseler Straße, auch Brautmodenmeile genannt, ist eine der bekanntesten Straßen in Marxloh.

Foto: Alexander Triesch

Malte Küppers trifft man in Marxloh eigentlich auf der Bühne. Er ist Poetry-Slamer, ein ziemlich erfolgreicher, und im Norden von Duisburg hat er vor der Pandemie sogar einen eigenen Wettbewerb moderiert. Der 32-Jährige kennt den Stadteil gut. Wenn Küppers nicht gerade Texte schreibt, ist er Sozialarbeiter. Vor einigen Jahren war er an der Marxloher Grundschule Henriettenstraße eingesetzt. Neun von zehn Kindern haben hier eine Zuwanderungsgeschichte, mehr als die Hälfte spricht bei der Einschulung kein Deutsch. Es gibt nur wenige Orte im Land, in denen das Bildungssystem vor größeren Herausforderungen steht.