Mordversuch aus Rache Duisburger wollte Ehepaar anzünden – zehn Jahre Haft

Duisburg · Ein Mann aus Duisburg übergießt einen Handwerker und dessen Ehefrau mit Brennspiritus. Nur ein Zufall verhindert einen Doppelmord. Jetzt ist der Täter verurteilt worden.

Der 63-Jährige beim Prozessauftakt.

Der 63-Jährige beim Prozessauftakt.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Nach einem Angriff mit Brennspiritus ist ein Mann aus Kostenpflichtiger Inhalt Duisburg am Montag zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der Angeklagte soll am 12. Mai diesen Jahres versucht haben, einen Handwerker und dessen Ehefrau lebendig zu verbrennen. Laut Urteil hatte er den 52 Jahre alten Firmeninhaber und dessen zwei Jahre jüngere Ehefrau mit Spiritus übergossen und dann versucht, das explosive Gemisch anzuzünden. Sein Feuerzeug hatte jedoch nicht funktioniert.

Hintergrund der Tat war ein Streit um eine Räumungsklage. In diesem Zusammenhang soll der 63-jährige Angeklagte dem Handwerker vorgeworfen haben, bei einem Gerichtstermin über den Zeitpunkt einer Renovierung nicht die Wahrheit gesagt zu haben. Das Urteil lautet auf Mordversuch.

Der Angeklagte hatte sich am Tattag zunächst als Kunde ausgegeben, dann völlig unvermittelt zu einer Flasche Brennspiritus gegriffen, die er laut Urteil in einem Jutebeutel versteckt hatte. Die Richter am Duisburger Schwurgericht gingen letztlich davon aus, dass er sich an dem Handwerker und seiner Frau rächen wollte. Das Ehepaar leidet noch immer unter dem Angriff. „Ich habe den Mann vorher nie gesehen, plötzlich stand er in meinem Laden und rief: ,Ich mach dich fertig!’. Ich habe diesen Tag bis heute noch nicht verarbeitet“, sagte der Handwerker beim Prozessauftakt.

Der Angeklagte selbst hatte zwar zugegeben, damals vor Ort gewesen zu sein, das Überschütten des Ehepaares mit Brennspiritus aber als Versehen bezeichnet. Er habe auch nicht versucht, ein Feuerzeug anzuzünden. Das sahen die Richter allerdings anders.

(dpa/dab)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort