Komikerin im Steinhof Lisa Feller plaudert aus dem Nähkästchen

Huckingen · Die Komikerin traf mit intimen Details den Nerv sowie die Lachmuskeln des Publikums.

 Lisa Feller ist mittlerweile Stammgast in Huckingen. „Ich fühle mich so wohl im Steinhof, hier stimmt einfach alles“, sagt die 43-Jährige.

Lisa Feller ist mittlerweile Stammgast in Huckingen. „Ich fühle mich so wohl im Steinhof, hier stimmt einfach alles“, sagt die 43-Jährige.

Foto: Heiko Neumann PR

Den Jubel am Ende ihrer Show wollte Lisa Feller unbedingt festhalten. Dazu bat sie am Sonntagabend einen der 600 Besucher im ausverkauften Steinhof auf die Bühne, der sie vor dem begeisterten Publikum mit ihrem Privat-Handy fotografierte. Feller ist Stammgast in Huckingen. Und das nicht nur wegen ihrer ungebrochenen Beliebtheit beim Publikum: „Ich fühle mich so wohl im Steinhof, hier stimmt einfach alles.“

Dass die vielgefragte Komikerin, Schauspielerin und Moderatorin nicht zum letzten Mal im Duisburger Süden aufschlägt, sagt schon der Titel ihres aktuellen Programms. „Ich komm‘ jetzt öfter“ hat sie ihr mittlerweile fünftes Soloprogramm genannt, eine Aussage, die durchaus doppeldeutig ist. Das ist aber auch so gewollt, die 43-Jährige bewegt sich mit ihren witzigen Alltagsschilderungen oftmals recht frivol „weit unten rum“, die „Gürtellinie“ ist dabei für Feller eine Grenze, die sie bewusst gerne überschreitet. Genau das erwartet aber auch ihr Publikum, die ihre pfiffig-freche Performance immer wieder lauthals mit Lachsalven belohnt.

Lisa Feller hat in Münster ein Lehramt-Studium absolviert, da hat sie auch ihren aktuellen Wohnsitz. Nach der Scheidung von ihrem Mann lebt sie dort mit ihren beiden acht- und zwölfjährigen Söhnen. Bekannt wurde die 43-Jährige vor allem durch die Comedy-Serie „Schillerstraße“, durch Auftritte im „Quatsch Comedy Club“ und bei „Nightwash“ sowie durch weitere Fernseh-Comedy-Formate. Seit diesem Jahr ist die Komikerin zudem als Nachfolgerin von Gerburg Jahnke Gastgeberin der ARD-Kabarett-Show „Ladies Night“.

Als alleinerziehende Mutter kann Lisa Feller auf genügend Geschichten aus dem „wahren Leben“ zurückgreifen, Geschichten, die jedem eigentlich täglich begegnen. Die humoristische Aufbereitung alltäglicher Kuriositäten, verbunden mit einem hohen Wiedererkennungswert, machen offensichtlich Fellers Erfolg beim Publikum aus. Denn wer kennt nicht die Situation vor dem Leergut-Automat im Supermarkt, wenn ausgerechnet vor einem einer dran ist, „der das gesamte Pfandflaschenaufkommen eines Staates wie Burkina Faso“ einzulösen versucht.

Die flotte Komikerin lässt kein Thema aus, dazu gehören die immer mehr zum Großevent ausufernden Kindergeburtstage, stolze Überflieger-Eltern, gemeine Smartphone-Unfälle („Ich hab mal dem Klassenlehrer meines Sohnes aus Versehen ein Kussmund-Emoji geschickt“), rustikale Bäckerei-Fachverkäuferinnen  und schwatzhafte Friseure. Feller berichtete auch von ihren nicht ganz so erfolgreichen Yoga-Versuchen: „Wenn andere neben mir perfekte Kerzen hinkriegten, sah das bei mir eher wie ein Teelicht aus.“

Die Münsteranerin lässt das Publikum auch gerne an ihrem Liebesleben teilnehmen. Wenn ihr Sohn sie während eines „Auswärtstermins in Sachen Liebe“ anruft und fragt: „Mama, kommst du gleich?“ bleibt Mutter Lisa nur die knappe Antwort: „Ja, wenn du jetzt auflegst.“ Womit Lisa wieder beim Thema war. „Ich komm jetzt öfter“ gönnt man ihrer großen Fan-Gemeinde und der Komödiantin auch ganz privat.

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