Letzte Führung Peter Bursch führt durch die Bröselmaschine-Schau

Duisburg · Am Sonntag endet die Schau in der cubus-Kunsthalle über die legendäre Krautrockband mit einer besonderen Führung.

 Peter Bursch gründete 1968 die „Bröselmaschine“.

Peter Bursch gründete 1968 die „Bröselmaschine“.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Mit weit über 3000 Ausstellungsbesuchern  wurde die Ausstellung in der cubus-Kunsthalle zum 50-jährigen Jubiläum der Duisburger Band „Bröselmaschine“ ein wahrer Publikumsmagnet. Ehemalige Bandmitglieder und Fans kamen von nah und fern, um die Geschichte der bekannten Krautrockband noch einmal Revue passieren zu lassen und in Erinnerungen zu schwelgen. Ehemalige enge Freunde und Wegbegleiter trafen sich am Eröffnungstag, viele lagen sich in den Armen, und mancher Besucher verließ die cubus-Kunsthalle mit Tränen in den Augen, weil es „so schön war“.

Die 1968 von dem Duisburger Musiker und Musikpädagogen Peter Bursch und dem Duisburger Künstler Willi Kissmer gegründete Band hat einen weiten Freundeskreis. Die Bandmitglieder spielten damals nicht nur zusammen, sie lebten auch gemeinsam in einer Kommune, ganz nach dem Vorbild der legendären Kommune 1 in Berlin. Ende der 1960er Jahre galt die Bröselmaschine  zu den deutschen Rock-Bands der ersten Stunde. Peter Bursch erinnert sich: „Wir fingen in einer Zeit an, als vieles im Umbruch war. Wir wollten nicht so werden wie unsere Eltern, wir wollten neue Lebensformen ausprobieren und natürlich uns musikalisch keine Grenzen setzen. Wir spielten schon vorher in Duisburg in verschiedenen Bands und hatten die Idee im Herbst 1968 in eine gemeinsame große Wohnung (Kommune) zu ziehen, wo wir auch alles was wir wollten, ausprobieren konnten. Wir hatten das Glück, dass wir kurz vorher auf dem ersten großen Rock-und Folkfestival in Deutschland,  den Essener Songtagen, Rolf-Ulrich Kaiser kennen lernten, der uns spontan einen Plattenvertrag anbot. Er war damals einer der wichtigsten Förderer der ersten deutschen Rockszene. Damals gab es noch keine Veranstalter und keine Agentur für eine deutsche Band, die eine eigenwillige Musik machte. Wir mussten alles selbst entwickeln, mit vielen positiven und negativen Erfahrungen. Die Engländer und Amerikaner nannten das später Krautrock, weil es aus Deutschland kam und einen eigenen Stil hatte. Seit dieser Zeit hat diese Duisburger Band in ganz Europa und den USA getourt, mehrere Platten, DVDs und Live-Aufnahmen veröffentlicht, im WDR Rockpalast und beim Aufruhr-Festival live im Fernsehen gespielt, viele Jahre den Ostermarsch in Duisburg eröffnet, das bekannte Jugendzentrum Eschhaus mit gegründet, und auf vielen Festivals mit international bekannten Bands gespielt.“

Als besonderes Highlight bietet die cubus-Kunsthalle noch eine öffentliche Führung an.  Peter Bursch führt am letzten Ausstellungstag, am Sonntag, dem 16. September, um 13 Uhr durch die sehenswerte Ausstellung mit Foto- und Filmdokumentationen zusammengestellt von Elisabeth Höller und Instrumenten der Band. Der Eintritt ist frei, Spenden an den Verein zur Förderung von Kunst & Kultur werden gerne gesehen.

(pk)
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