Duisburger Süden Stadt legt Konzept zur Lärmminderung vor

Duisburg · Im Duisburger Süden ist die Lärmbelastung für Anwohner an manchen Messpunkten zu hoch. Ein Lärmaktionsplan soll helfen.

 Auf der stark frequentierten Düsseldorfer Straße sind im Jahr bis zu 9,5 Millionen Fahrzeuge unterwegs.

Auf der stark frequentierten Düsseldorfer Straße sind im Jahr bis zu 9,5 Millionen Fahrzeuge unterwegs.

Foto: Anja Streichan

Es ist laut in Duisburg. Auch im grünen Süden gibt es einige Ecken, an denen die Lärmbelästigung durch den Straßenverkehr enorm ist. Mancherorts liegt der Krach laut aktuellen Messwerten im gesundheitsgefährdenden Bereich. Selbst in der Nacht ist es nicht überall leise genug. Die Stadt Duisburg hat jetzt einen Lärmaktionsplan vorgelegt, der zur Verbesserung der Situation beitragen soll. Bürger haben noch bis einschließlich Sonntag, 12. August, die Gelegenheit den Lärmaktionsplan der Stadt Duisburg im Internet einzusehen und Anregungen, Bedenken und Hinweise mitzuteilen.

Zum Straßenlärm kommen Güterverkehr und Industrie dazu. Zwar ist der Süden nicht so stark von der Industrie betroffen wie etwa der Norden, dennoch sind davon Hüttenheim, Ungelsheim und auch ein kleiner Teil von Serm beeinträchtigt. Der Schienenverkehr ist hauptsächlich entlang der Düsseldorfer Straße zu hören und erreicht direkt an dieser Straße belastende Werte. Trotz dieser Daten bleibt festzuhalten: Im Süden ist es deutlich ruhiger als in den anderen Teilen der Stadt. Insgesamt neun Belastungsschwerpunkte gibt es hier, während man etwa in der Innenstadt auf 61 kommt. Auch im Norden lärmt es deutlich mehr.

Im Bezirk Süd ist die größte Verkehrsstärke auf der Düsseldorfer Landstraße zu finden, wo im Jahr etwa 4,8 bis 9,5 Millionen Fahrzeuge unterwegs sind. Die am zweitstärksten befahrene Straße ist der Altenbrucher Damm, wo 5,5 bis 8,5 Millionen Autos und LKW im Jahr durchdüsen. Weitere Hauptverkehrsstraßen, deren Lärm die umliegenden Häuser erreicht, sind etwa die Mündelheimer Straße, Obere Kaiserswerther Straße, Großenbaumer Allee, Kalkweg und Albert-Hahn-Straße.

Wohnräume entlang der A  59 gehören zu den am stärksten vom Lärm betroffenen Gebieten. Teile von Wedau und Buchholz, etwa der Bereich Wedauer Straße befindet sich im kritischen Bereich. Auch in Bissingheim wird eine hohe Belastung verzeichnet, teils auch durch den Schienenverkehr. Weniger Lärm ist man hingegen in Teilen von Großenbaum ausgesetzt.

Um eine wirksame Lärmminderung zu erzielen, reichen in der Regel einzelne isolierte Maßnahmen nicht aus, wie es in dem Lärmaktionsplan der Stadt heißt. Vielmehr seien Konzepte notwendig, die sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammensetzen und unterschiedliche Ansätze verfolgen. Eine Möglichkeit bestehe demnach in der Vermeidung von unnötigem Verkehr. Mit vorbeugenden Maßnahmen soll der Lärm direkt an der Emissionsquelle bekämpft werden. Ein Ziel könnte es demnach sein, das Radwegenetz auszubauen und zu verbessern. Ein neuer Radweg ist etwa auf der Ehinger Straße geplant, zwischen Hermann-Rinne-Straße und Schulz-Knaudt-Straße.

Nicht vermeidbarer Verkehr soll durch Bündelung und Verlagerung in weniger sensible Bereiche umgelenkt werden. Mit der Umgehungsstraße Mündelheim soll die Anbindung der im Süden Duisburgs generierten Wirtschaftsverkehre (Logport II) an die B 288/A 524 unmittelbar im industriell geprägten Bereich stattfinden, um so die derzeitige Verkehrs- und Lärmsituation für die Bewohner im Bereich der L 59 (Uerdinger Straße) in Mündelheim zu verbessern.

Generell lasse sich auch der Lärm durch eine Geschwindigkeitsreduzierung von Tempo 50 auf Tempo 30 senken, wie etwa auf der Sittardsberger Allee nach 22 Uhr. Weitere Überlegungen beinhalten lärmoptimierte Straßen und bessere Beläge auf viel befahrenen Straßen. Auch der Schallschutz ist ein probates Mittel, Wohngegenden an Autobahnen oder Landstraßen in der Stadt zu schützen. Zwischen dem Übergang Rahm und dem Autobahnkreuz Breitscheid ist eine grundlegende Sanierung mit einer voraussichtlichen Bauzeit vom dritten Quartal 2018 bis zum dritten Quartal 2019 geplant.

(debe)
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