Ausstellung: Banker wird Künstler „Mohnblume mit Hummel“ für das Kinderhospiz

Duisburg · Peter E. Blatter, einst Top-Banker, hat sich zum erstklassigen Künstler gewandelt. Das zeigt seine Schau in der Mercator-Halle.

 Eines seiner Werke stiftet der Künstler jetzt für einen guten Zweck.

Eines seiner Werke stiftet der Künstler jetzt für einen guten Zweck.

Foto: Peter Klucken

Peter E. Blatter weiß, wovon er spricht: „Es ist tausendmal leichter, ein Top-Banker zu werden als ein Künstler auf Bundesliga-Niveau.“ Bis zum Jahr 2011 war Blatter ein „Banker aus Überzeugung“, wie er selber sagt. In Frankfurt, Düsseldorf und zuletzt in Duisburg war er auf Vorstandsebene tätig. Ihm hat Duisburg auch den „Targobank-Lauf“ zu verdanken. Zuletzt war Blatter Chef von 1200 Angestellten. Seit 2012 ist Blatter (Jahrgang 1949) Privatmann. Und seit seinem Eintreten in den so genannten Ruhestand hat er sich „neu erfunden“. Aus dem Bankdirektor wurde ein vielseitig interessierter Künstler. 34 Gemälde, davon die meisten aus jüngster Zeit, stellt Peter E. Blatter nun im Tagungsbereich der Mercatorhalle aus.

Bereits vor zwei Jahren hatte Blatter am gleichen Ort ausgestellt - wie jetzt in Zusammenarbeit mit dem Duisburger Kunstverein, dem er angehört. Damals gab er seiner Ausstellung das Motto „Die Summe aller Farben“. Die Pointe ist dabei, dass die „Summe aller Farben“ in der Mischung die Farbe Grau ergeben. Diesmal wählt Blatter ein kulturpolitisch anspruchsvolles Motto: „Im Trennungsspalt einer Zeitenwende schlummern Geister und Ungeheuer.“ Ein wenig spielt Blatter da wohl auf die berühmte Grafik von Goya an: „Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer.“

Als Künstler könne er vor der Wirklichkeit nicht die Augen verschließen, sagte Blatter bei der Pressevorbesichtigung seiner Ausstellung. Deshalb finden sich in seinen meist figürlichen Öl- und Acrylarbeiten gelegentlich „Geisterwesen“, die beispielsweise im Dschungel der Finanzmetropolen ihr „Unwesen“ treiben. Gestalterisch arbeitet Blatter auf hohem Niveau. Seine Werke sind präzise gemalt: mal spielen sie mit Farben und Formen, mal setzt der Künstler fotorealistische Elemente ein, zaubert dabei mit scheinbar leichter Hand auch mal Elemente des Surrealismus ins Bild.

Einige seiner Werke könnten ein wenig pessimistisch wirken, meint Blatter selber. Das liege an den gegenwärtigen Verhältnissen. „Darüber können sie ja täglich in Ihrer eigenen Zeitung lesen“, sagt er. Gleichwohl setzt er immer wieder eher fröhliche Kontrapunkte. Dazu gehört das Gemälde „Mohnblume mit Hummel“. Dieses Gemälde wird bei der Ausstellungseröffnung am Samstag, 20. Oktober, 18 Uhr, zugunsten des Kinderhospizes versteigert.

Die Ausstellung kann bis zum 11. November besichtigt werden. Die ausgestellten Werke kosten zwischen 400 und 2000 Euro.

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