In der Cubus Kunsthalle und Im Atelier Kunst zum Gucken und zum Kaufen

Duisburg · Insgesamt mehr als 60 Künstlerinnen und Künstler stellen in der Kunsthalle aus. Orpheo Winter präsentiert seine Installationen an der Goldstraße. Warum dafür die Fenster mit Rigipsplatten verschlossen wurden.

22 der insgesamt 62 am Kunstmarkt 2022 in der Cubus Kunsthalle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler.

22 der insgesamt 62 am Kunstmarkt 2022 in der Cubus Kunsthalle teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler.

Foto: Olaf Reifegerste

Gegensätzlicher können die beiden Kunstpräsentationen, die am Wochenende in der Duisburger Innenstadt der Öffentlichkeit vorgestellt wurden, kaum sein: Da war zum einen am Samstag die Vernissage der Ausstellung „Verblendet“ im Künstler- und Atelierhaus der Stadt Duisburg, zum anderen am Sonntag die Eröffnung des Kunstmarktes in der Cubus Kunsthalle.

Während ins Haus an der Goldstraße Orpheo Winter zum Besuch seiner Einzelausstellung einlud, waren in der Kunsteinrichtung vom Kantpark mehr als 60 Künstlerinnen und Künstler am Werk. Winters Installationen sind allesamt nicht für den Markt produziert, die Kunstwerke des Kunstmarktes dagegen durchaus. Sie kosten zwischen zehn und 500 Euro.

Die Abschlussausstellung Winters zum Ende seines einjährigen Stipendiums in Duisburg geht nur bis zum 10. Dezember, die 22. Ausgabe des Kunstmarktes dagegen noch bis zum 15. Januar 2023.

Der im Hessischen Weilburg geborene Orpheo Winter absolvierte 2018 ein Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig mit den Schwerpunkten Installation, Video und Skulptur. 2022 war er der mittlerweile vierte Aufenthaltsstipendiat der Stadt Duisburg. Für das Ende seiner Duisburger Zeit hat er die Ausstellungstrilogie „Alles Geht“ entworfen.

Der Duisburger Künstlerstipendiat Orpheo Winter inmitten seiner Abschlussausstellung „Verblendet“

Der Duisburger Künstlerstipendiat Orpheo Winter inmitten seiner Abschlussausstellung „Verblendet“

Foto: Olaf Reifegerste

Der erste Teil hieß „Grinding Halt“ und wurde im September im Ludwigturm gezeigt. Der dritte Teil unter dem Titel „Karte und Gebiet“ steht im Kontext der städtischen Baustelle „Mercatorviertel“ und wird Anfang nächsten Jahres über Winters Homepage (https://www.orpheowinter.de) online zu sehen sein.

Den jetzigen zweiten Teil von „Alles Geht“ hat er „Verblendet“ genannt. Die Ausstellung nimmt einen rigorosen Raumeingriff in der Galerie Goldstraße vor, indem die dortigen Fenster mit Rigipsplatten verschlossen und damit verblendet wurden. Die zum Abschmirgeln der neuen Wände benötigten schwarzgrauen Sandpapierbögen finden wiederum in einer anderen Installation als Buchdeckel der Schriftenreihe „Memoires“ Verwendung.

Winters erste Ausstellung zu Beginn seines Duisburger Stipendiums war im Februar des Jahres an genau dem Ort, wo jetzt der „Kunstmarkt 2022“ stattfindet: in der Cubus Kunsthalle nämlich. 62 Künstlerinnen und Künstler aus Duisburg und Umgebung nutzen hier nun die Möglichkeit, ihre aktuellen Kunstarbeiten hinsichtlich Malerei, Grafik, Zeichnung und Fotografie bis hin zu Skulptur und Plastik zu zeigen und zum Kauf anzubieten. Dafür hat Kunsthallen-Leiterin Dr. Claudia Schaefer alle ihre Räumlichkeiten im Erdgeschoss wie im Obergeschoss zur Verfügung gestellt.

Auf der ersten Etage sind Bilder der Künstler Christian Wilke und Heinz Josef Klaßen, vor allem aber von Michael Sander ausgestellt. Alle anderen Ausstellungsbeteiligten sind auf die Räume im Parterre verteilt.

Auch diesmal sind wieder viele erstmals auf dem Kunstmarkt vertretende Kunstschaffende dabei: Anger Eleven alias Marc Oliver Griesche, Lea Beck, Alina Sophia Becker, Sophia Capone, Klaus Hofmann, Polina Karmazina, Dabin Kwak, Katharina Ulla Middendorf, Helene Paar, Anna Raatz und Simone Schmitz.

Besonders erwähnenswert fallen die Fotografien von Petra Müller mit Motiven aus dem „Innenleben“ der Cubus Kunsthalle aus. Dazu gibt es einen Almanach mit Texten des Dichters Heinz Flischikowski. Und: Weil der Kunstmarkt mit der Aufforderung wirbt „Unterstützt Künstler!“, gibt es erstmals eine Kooperation zwischen der Cubus Kunsthalle und dem jungen Bochumer Start-up Unternehmen „artitUP“.

Dessen Konzept ist es, Kunst mehr Menschen zugänglich machen zu wollen. Über das Internetportal https://www.cubuskunstmarkt-artitup.de können sich insofern Interessierte die Kunstwerke des Cubus-Kunstmarktes 2022 online ansehen und reservieren sowie vor Ort dann kaufen und abholen.

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