Ausstellung in Ruhrort Vom Leinpfad zur Leinwand

Duisburg · Die bemerkenswerte Doppel-Ausstellung im Binnenschifffahrtsmuseum von Frank Hohmann, Daniela Szczepanski und Iris Weissschuh kommt beim Publikum gut an.

 Die Sonderausstellung ist noch bis zum 21. Oktober zu sehen.

Die Sonderausstellung ist noch bis zum 21. Oktober zu sehen.

Foto: Iris Weissschuh

Noch bis zum 21. Oktober läuft die Sonderausstellung „Vom Leinpfad zur Leinwand“ im Ruhrorter Binnenschifffahrtsmuseum. Während die Präsentation von großformatigen Fotografien in der „Outdoor-Galerie Aufnachtschicht“ auf dem benachbarten Leinpfad stattfindet, beherbergt die Galerie im Obergeschoss des Museums neben Fotografien auch Malerei auf Stahl und Leinwand sowie Objekte. Die hier wie da gezeigten Fotoaufnahmen stammen von Frank Hohmann und Daniela Szczepanski, während die Bilder und Plastiken von Iris Weissschuh erschaffen wurden.

Die Sonderausstellung umfasst 21 Fotografien, 33 Bilder und zwei Objekte. Gleich zu Anfang hängen sieben Fotomotive der Open Air-Ausstellung „Die Nacht ist bunt am Hafenmund“ aus der Zeit von 2010 bis 2016. Hohmann: „Diese Bilderschau dient dramaturgisch der Wiedererkennung der Leinpfad-Ausstellung. Sie ist quasi eine Art ‚Leinpfad to go‘.“ Ein echter Hingucker, der vorsichtshalber wegen des empfindlichen „FineArt“-Papiers zu den Besuchern hin aber abgegrenzt wurde, ist Hohmanns digitale SW-Aufnahme vom inzwischen abgebauten Naturzugkühlturm bei ThyssenKrupp in Beeckerwerth. Diese Arbeit mit dem Titel „Kühlturm 220“ ist 135 Zentimeter breit und 220 Zentimeter hoch. Doch nicht alle Fotomotive von ihm sind aus Duisburg: Das Foto „end of day“ (2008) entstand in der Hamburger Speicherstadt, „silent way II“ (2017) in Jülich und „where the streets have no name – two“ (2012) in Belgien.

Von noch weiter weg stammen viele Szczepanski-Fotoaufnahmen. Unter dem Label „Ruhrarchiv“ hat sie in Istanbul 2010 die Serie „Electrified“ kreiert. Daraus stammen zwei Teilaufnahmen einer Wasserkraftturbine. Fünf teils im Diagonal-Dialog zueinander korrespondierende Werke aus der Reihe „Arts of Nature“ bilden Motive aus Island („Eisdiamant“, 2017), Kamtschatka („Leben im Kochtopf“, 2005), Namibia („Salzpfanne, 2010“), den Niederlanden („Golden“, 2018) und der Ostsee („Eiswasser“, 2011) ab. Fokussiert sind die Aufnahmen auf Wasser in seinen verschiedenen Farben und Aggregatzuständen und kontinentalen Umgebungen. Szczepanski: „Mein fotografisches Auge schaut besonders gerne auf die Elemente Feuer, Wasser und Luft.“

Iris Weissschuh hat für die Ausstellung insgesamt 35 Werke mitgebracht, davon sind 20 Arbeiten allein in diesem Jahr entstanden. Weissschuh: „In meiner Malerei erzähle ich Schicht auf Schicht von Innen- und Außenwelten: ,time after time’, ,on fire’, ,endless river’, ,imagine’, ,soulscape’ oder ,expression of soul’ sind die Titel meiner Werke beziehungsweise Werkreihen. Das Thema Leben und Umwelt, stelle ich dagegen in meinen beiden Skulpturen zur Diskussion. Die erstmals ausgestellte, neu entstandene große Skulptur ,Moneymaker’ prangert die Machenschaften der Firma Nestle zum Thema Wasser-Diebstahl an, stellvertretend für alle Großkonzerne und ihre Piraten-Mentalität auf unserem Planeten.“

Diese Arbeit ist aus Treibholz, Objekten, PU-Schaum, Acryl, Oxidationen, Metall und Stein gearbeitet. „Ich will den Zufall beherrschen“, sagt sie und beschreibt damit zugleich das Leitmotto ihres Schaffensprozesses.

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