Kulturreihe in Duisburg Kunst trifft Außenpolitik im Museum Küppersmühle

Duisburg · Der Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt und zwei Künstler sprachen im Museum Küppersmühle.

 Der Kulturchef des Auswärtigen Amtes Andreas Görgen (2.v.l.) im Gespräch mit den Künstlern Andreas Mühe (l.) und Katharina Sieverding. Rechts: Moderator Walter Smerling.

Der Kulturchef des Auswärtigen Amtes Andreas Görgen (2.v.l.) im Gespräch mit den Künstlern Andreas Mühe (l.) und Katharina Sieverding. Rechts: Moderator Walter Smerling.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Zur mittlerweile achten Ausgabe der Gesprächsreihe „Kunst trifft …“ im Museum Küppersmühle (MKM) lud Hausherr Walter Smerling ein. Thema der Begegnung war, dass Kunst auf deutsche Außenpolitik traf. Dazu hatte er den Leiter der Abteilung Kultur und Kommunikation im Auswärtigen Amt, Andreas Görgen, sowie die Fotokünstler Katharina Sieverding und Andreas Mühe eingeladen.

Auch wenn beide Künstler über genügend Auslandserfahrungen verfügen, Mühe war beispielsweise mehrfach zu Ausstellungen in China und Sieverding unter anderem in Russland, China, den Vereinigten Staaten und Kuba, waren sie keine optimale Besetzung für das kulturpolitisch ausgerichtete Thema. Immer wieder ging Smerling bei ihnen der Frage nach, wie denn deutsche Kunst im Ausland wahrgenommen werde oder wie sie das Verhältnis zwischen Kunst und Politik sähen, doch konkret wurden sie nie. „Eine Kunstmission ist keine politische“, betonte der in Berlin lebende Mühe, Sohn der Theaterfrau Annegret Hahn und des Schauspielers Ulrich Mühe. Und Mühe weiter: „Kunst und Künstler haben ein anderes Selbstverständnis, als diplomatisches Schmiermittel für die Politik zu sein.“

Anders dagegen der seit 2014 agierende „Kulturchef des Außenministers“, wie Smerling Görgen immerzu nannte. Er, der sich weder als Kulturpolitiker noch als Diplomat sieht und bereits unter Frank-Walter Steinmeier und Sigmar Gabriel gewirkt hatte und jetzt unter Heiko Maas arbeitet, sieht es als seine Aufgabe als Verwaltungschef an, Rahmenbedingungen für politische Frei(heits)räume auszuloten, um diese mittels Diplomatie im besten Fall zu schaffen. Drei Eigenschaften seien für ihn in seinem Amt charakteristisch und von größter Bedeutung, fügte er hinzu: „Reisen zu Gesprächspartnern und Reden mit diesen sowie Rechnen, um gezielt zu fördern.“

Den Etat, den seine Abteilung verwalte, bezifferte er mit etwa eine Milliarde Euro. Görgen: „Das hört sich viel an, ist es aber nicht. Gemessen an den Kosten, was Autobahnkilometer kosten, kommt man mit einem solchen Betrag allenfalls von Berlin nach Leipzig.“ Auf Smerlings persönliche Abschlussfrage „Kultur, was ist das nur?“ antwortete er: „Kultur ist für mich ein lebenslanger Prozess zu begreifen, was mich so ergriffen hat.“

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