Satire-Arbeit Duisburger Künstlerin dreht Trump-Video

Die Duisburger Künstlerin Petra Anders beschäftigt sich künstlerisch-satirisch mit dem amerikanischen Ex-Präsidenten, der nicht verschwinden will.

 Petra Anders hat das Ende der Ära Trump zum Thema einer Arbeit gemacht.

Petra Anders hat das Ende der Ära Trump zum Thema einer Arbeit gemacht.

Foto: Peter Klucken

Als Donald Trump die Wahl verlor, er aber seine Niederlage nicht akzeptierte, sogar das Auszählen der Stimmen verbieten wollte, da explodierte geradezu die Kreativität der Satiriker dieser Welt. Eine bessere Vorlage hätte man ja auch den Karikaturisten nicht geben können! Nicht zuletzt kursierten unzählige YouTube-Filmchen, die ebenso witzig wie spöttisch waren. Der Spaß hatte allerdings ein Ende, als fanatische Trump-Anhänger das Kapitol stürmten. Immerhin wurde die Vereidigung des neuen Präsidenten Joe Biden dennoch vollzogen. Trump zog sich – vorerst – nach Florida zurück.

Die Duisburger Künstlerin Petra Anders hat das Ende (?) der Ära Trump zum Thema einer Arbeit gemacht, die jedermann dank digitaler Technik frei zugänglich ist. Unter dem Titel „WE CAN“ veröffentliche sie ein selbstproduziertes Video auf YouTube als künstlerischen Kommentar im Zusammenhang mit der Abwahl des US-Präsidenten Trump, der Inauguration seines Nachfolgers Biden und den damit verbundenen Unruhen in der analogen und digitalen Öffentlichkeit. (Diese Kunstvideo ist in Anbetracht des jetzt laufenden Impeachment-Prozesses gegen Trump besonders aktuell.) Mit dieser künstlerischen Arbeit wolle sie satirisch die Schwierigkeiten, ja die Unmöglichkeit des Verschwindens des abgewählten US-Präsidenten aus der Öffentlichkeit und der politischen Bühne nachvollziehen, sagt sie.

In dem etwa zweiminütigen Film malt sie zunächst mit Pinsel und Aquarellfarben ein durchaus realistisches Porträt von Donald Trump, der uns mit seinem wohlbekannten breiten Grinsen anschaut. Es folgt die „Abwahl Trumps“, die Petra Anders selber so beschreibt: „Dann dachte ich mir, ich könnte dieses Bild auswaschen, es wegspülen, es abwählen - sozusagen. Leichter gedacht als getan. Ich überlegte, wie ich die Aquarellfarbe loswerden könnte. Meine Wahl fiel aufs Wasser. Die Wasserlöslichkeit ist schließlich das Charakteristikum der Aquarellfarben - der Wasserfarben. Mit Wasser trägt man sie auf, und mit Wasser sollte man sie doch auch wieder wegbekommen! Aber die Farben - das grelle Orange, das kreischende Gelb - weigerten sich, meine Wahl anzuerkennen. Hartnäckig ignorierten sie alle meine Versuche, sie loszuwerden, weigerten sich zu verschwinden. Was in meiner Vorstellung doch immer funktionierte, ging auf einmal nicht. So blieb mir gar keine andere Wahl, als dem Bild mit härteren Mitteln zu Leibe zu rücken." Letzteres geschieht mit einer harten Bürste und schließlich mit den Fingernägeln der Künstlerin. Akustisch unterlegt ist der Film mit Ausschnitten aus der unsäglichen, völlig aus dem Ruder gelaufenen ersten Fernsehdebatte zwischen Trump und Joe Biden.

Noch ist nicht sicher, ob Trump für alle Zeiten für alle politischen Ämter gesperrt wird. Petra Anders Video-Performance bleibt aktuell.

Der Film wurde gefördert durch die Initiative 500x500 von Westlotto zur Unterstützung der Kulturschaffenden in NRW 2020. Das Video gibt’s im Netz zu sehen unter www.petraanders.art

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