Duisburger Künstler flieht aus Ostfriesland Knietief im braunen Sumpf

Duisburg · 16 Jahre lang pendelt ein Künstler zwischen seiner Heimatstadt Duisburg und der ostfriesischen Kleinstadt Esens. Dort sieht er rechte Verstrickungen und legt sich mit dem Sohn von Hitlers Lieblingsmaler an. Dann wird er angegriffen. Und kehrt dem Ort endgültig den Rücken.

 Cyrus Overbeck.

Cyrus Overbeck.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Am 9. Juli ließ Cyrus Overbeck sein Haus in der ostfriesischen Kleinstadt Esens verkaufen. Seit dem Jahr 2003 besaß der international bekannte Künstler, dessen Heimatstadt Duisburg ist, dort ein Haus, das er zu einer Kulturstätte des gesamten Ortes gemacht hatte. Overbeck sei ein Glücksfall für Esens, hatte der Altbürgermeister des als beschaulich geltenden 7000-Einwohner-Städtchens gesagt. Und Overbeck hatte sich an seinem Zweitwohnsitz auch jahrelang wohl gefühlt. Er war in Esens bekannt, wurde sogar – gewissermaßen der Gipfel der Integration – Schützenkönig. Nun hat Overbeck Esens endgültig den Rücken gekehrt. Er geht enttäuscht, im Zorn – und aus Angst.