Bald nur noch Tempo 50 „Eine dauerhafte Nutzung der Rheinbrücke ist nicht möglich“

Duisburg/Krefeld · Nach fast 100 Jahren in Betrieb muss die Rheinbrücke zwischen Duisburg-Mündelheim und Krefeld-Uerdingen Anfang der 2030er-Jahre durch ein neues Bauwerk ersetzt werden. Auf diese Einschränkungen müssen sich Autofahrer schon jetzt einstellen.

 Die Rheinbrücke verbindet Krefeld-Uerdingen und Duisburg-Mündelheim.

Die Rheinbrücke verbindet Krefeld-Uerdingen und Duisburg-Mündelheim.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die Ergebnisse einer aktuellen Brückennachrechnung und Materialprüfung machten diesen Schritt notwendig. Das teilte der Landesbetrieb Straßen.NRW am Mittwoch mit.

„Eine dauerhafte Weiternutzung der Krefelder Rheinbrücke ist aufgrund der Nachrechnungsergebnisse nicht möglich“, sagte Christoph Jansen, Regionalleiter bei dem zuständigen Straßenbaulastträger Straßen.NRW. „Wir wissen, wie sehr die Brücke den Bürgerinnen und Bürgern am Herzen liegt und bedauern, dass dieser Schritt notwendig ist. Dennoch ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer das oberste Gebot“, so Jansen weiter.

Die Materialproben hätten ergeben, dass der in der Entstehungszeit der Brücke verwendete Stahl eine geringere Qualität als erwartet aufweise. Im Frühjahr 2023 würden daher Kompensationsmaßnahmen ergriffen, die für eine Entlastung der beanspruchten Brücke bis zum endgültigen Neubau sorgen sollen.

Zu diesen gehörten die Reduzierung der Geschwindigkeit auf 50 km/h, ein Abstandsgebot und Überholverbot sowie eine Reduzierung des zulässigen Gesamtgewichts für Fahrzeuge auf 30 Tonnen. Der Mehrzweckstreifen werde abgesperrt. Zudem würden die ohnehin alle sechs Monate stattfindenden Prüfungen der Rheinbrücke in Krefeld auf bestimmte Stellen der Stahlkonstruktion ausgeweitet, um auch kleinste Veränderungen schnell und umfassend zu registrieren.

„Wir haben das Glück, dass eine Sperrung der Brücke nicht notwendig ist. Wird sie um Gewicht entlastet und reduzieren wir gleichzeitig die Belastung des Bauwerks durch geringere Geschwindigkeit, besteht keine Gefahr“, betonte der Regionalleiter. Die Maßnahmen dienten dazu, das Bauwerk möglichst lange zu erhalten und den Neubau der Brücke mit der erforderlichen Sorgfalt planen zu können. Ein entsprechendes Umleitungskonzept erstellt Straßen.NRW. Die Umleitung für den Schwerlastverkehr erfolgt über die Bundesautobahn 44 Flughafenbrücke Düsseldorf-Ilverich. Für den landwirtschaftlichen Verkehr ist die Brücke weiterhin freigegeben.

Im Laufe des Jahres wird es eine umfassende Informationsveranstaltung für alle Interessierte geben. Diese können sich bereits jetzt auf einer eigens eingerichteten Projektwebsite unter www.strassen.nrw.de informieren. Für konkrete Fragen steht Straßen.NRW unter der E-Mail-Adresse Rheinbruecke-Krefeld@strassen.nrw.de zur Verfügung.

Die Rheinbrücke in Krefeld-Uerdingen wurde 1936 erbaut und dient seither als wichtige Verbindung zwischen den Städten Krefeld und Duisburg. Sie führt im Zuge der B288 über den Rhein und kreuzt diesen im Rhein-Kilometer 764. Insgesamt besteht das Bauwerk aus vier Teilbauwerken mit einer Gesamtlänge von ca. 858 Metern.

(mtm)
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