Chinesischer Großkonzern Duisburger Kooperation mit Huawei beendet - Bund prüft Fortsetzung

Duisburg · Seit fünf Jahren kooperiert die Stadt zum Thema „Smart City“ mit dem chinesischen Telekommunikationskonzern. Umstritten war die Zusammenarbeit schon länger, nun ist sie erst einmal vorbei.

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link und Huawei-Manager Yu Dong bei einem gemeinsamen Pressetermin im Jahr 2018.

Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link und Huawei-Manager Yu Dong bei einem gemeinsamen Pressetermin im Jahr 2018.

Foto: Stadt Duisburg

Die umstrittene Zusammenarbeit zwischen der Stadt Duisburg und dem chinesischen Telekommunikationskonzern Huawei liegt zunächst auf Eis. Einen entsprechenden Bericht der „South China Morning Post“ bestätigte ein Sprecher der Stadt auf Anfrage unserer Redaktion.

Demnach sei die Zusammenarbeit mit Huawei vereinbarungsgemäß im Oktober ausgelaufen. Ob der Austausch mit dem Unternehmen fortgesetzt werde, sei derzeit noch unklar. Die Stadt warte hierzu eine Einschätzung des Bundes und der Europäischen Union ab. Dort solle beurteilt werden, ob die Zusammenarbeit „auch vor dem Hintergrund der derzeitigen Beziehungen zwischen Russland und China“ fortgesetzt werden kann. Erst danach wolle die Stadt die Kooperation mit Huawei neu bewerten.

Duisburg hatte 2017 seine Zusammenarbeit mit Huawei begonnen. Deren Schwerpunkt sollte die Zusammenarbeit beim Thema „Smart City“ sein. Das chinesische Unternehmen sollte der Stadt dabei helfen, eine neue digitale Infrastruktur zu schaffen. Kritiker warnten davor, dass so private Daten der Bürger direkt beim chinesischen Staat landen könnten. Die dortigen nationalen Gesetze verpflichten auch private Unternehmen dazu, ihre Daten offenzulegen. Die Stadt hielt die Warnungen für unbegründet.

Auch heute lobt ein Sprecher die Kooperation mit Huawei. Zwar seien keine technologischen Komponenten des Unternehmens eingesetzt worden, die Gespräche hätten jedoch bei der Realisierung eigener Projekte geholfen. Als Beispiele hierfür nennt die Stadt eine selbstfahrende Kehrmaschine und „smarte“ Straßenlaternen. „Die Stadt Duisburg ist mit der bisherigen Kooperation zufrieden“, heißt es. Zur Staatsnähe des Unternehmens gibt die Stadt auf Anfrage keinen Kommentar ab. Auch nicht auf die Frage, ob ihre Stadt die wirtschaftliche zu China und die Partnerschaft mit Wuhan überdenken wolle.

Duisburg werde sich, so heißt es lediglich, auch weiterhin an den Richtlinien der bundesdeutschen Außenpolitik orientieren und die weiteren Entwicklungen beobachten. Und: „Wir sind bei unseren internationalen Wirtschaftskooperationen breit aufgestellt und dadurch nicht von einem Land, beziehungsweise einem Markt abhängig.“

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