Weihnachten in Lied und Wort Kimberley Boettger-Soller war der eigentliche Star im Opernfoyer

Duisburg · So gelungen und so stimmungsvoll wie gestern ist „Weihnachten in Lied und Wort“ im Opernfoyer im Theater nur selten. Im Vorjahr war die eigentlich alljährliche und traditionsreiche Veranstaltung wegen Corona ausgefallen, nun saß man hier wieder dicht an dicht, wenn auch mit 2G und Maskenpflicht auch am Platz.

 Kimberley Boettger-Soller war der eigentliche Star.

Kimberley Boettger-Soller war der eigentliche Star.

Foto: Peter Litvai

Die stilsichere Grundlage des Programms „Festliche Weihnacht“ legten Streicher der Duisburger Philharmoniker, nämlich Antonina Demianenco und Peter Bonk (Violine), Eva Maria Klose (Viola), Wolfgang Schindler (Violoncello) und Hanno Fellermann (Kontrabass), an Cembalo und Klavier souverän unterstützt von Cécile Tallec.

Sie überzeugten weitgehend in drei Konzerten für Streicher und Basso continuo von Antonio Vivaldi sowie in den jeweiligen, beliebten Pastorale-Sätzen aus den „Weihnachtskonzerten“ von Arcangelo Corelli und Francesco Manfredini.

Besonderen Glanz in den Vormittag brachten die beiden philharmonischen Solotrompeter Antony Quennouelle und Thomas Hammerschmidt, vor allem mit Vivaldis Konzert für zwei Trompeten, Streicher und Continuo C-Dur RV 537.

Der eigentliche Star war freilich die charismatische junge Mezzosopranistin Kimberley Boettger-Soller aus dem Ensemble der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf/Duisburg. Sie brillierte mit zwei kleinen, aber feinen Liederzyklen in französischer Sprache: eher erotisch in den „Trois Chansons de Bilitis“ von Claude Debussy und eher ironisch in „La Bonne Cuisine“ von Leonard Bernstein. So schnell und zugleich so erzmusikalisch kann wohl kaum jemand feine französische Rezepte wiedergeben.

Eine willkommene Ergänzung in der Abteilung „Wort“ war der österreichische Schauspieler Wolfgang Reinbacher, seit 1960 engagiert am Düsseldorfer Schauspielhaus und dem hiesigen Publikum zuletzt aufgefallen als saukomischer Gefängnisdirektor Frosch in der Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauß an der Rheinoper.

Die von ihm jetzt eingestreuten vier Weihnachtsgeschichten wurden immer skurriler, bis hin zu Michael Haas‘ „Der vierte Heilige-Drei-König“ - aus Böhmen.

Zum Abschluss vereinten sich alle (außer dem Sprecher) in vier traditionellen Weihnachtsmelodien, arrangiert von Evelyn Klaunzer, von „Es ist ein Ros entsprungen“ bis zu „Stille Nacht, heilige Nacht“, Letzteres dann noch einmal als Zugabe zum Mitsingen.

Die zweite Vorstellung am 12. Dezember ist bereits ausverkauft.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort