Kai Magnus Sting bei der Klinikkultur Das Alltagsleben wortgewandt satirisch verwurstet

Duisburg-Buchholz · Kabarettist und Autor Kai Magnus Sting trat mit seinem Programm „Sonst noch was?“ in der Reihe Klinikkultur des BG Klinikums auf.

 Kai Magnus Sting eröffnete die Klinikkultur 2019.

Kai Magnus Sting eröffnete die Klinikkultur 2019.

Foto: Jochen Balke

Kai Magnus Sting eröffnete am Donnerstag mit seinem Programm „Sonst noch was?“ das Klinikkultur-Jahr 2019 im BG Klinikum. Beruflich sind seine Fähigkeiten schon lange bundesweit gefragt. Bei der Tour-Planung besteht allerdings durchaus noch Optimierungsbedarf, wie der 41 Jahre alte Duisburger andeutete: „Die schicken mich innerhalb von zwei Tagen nach München und Bremerhaven. Da hat wohl jemand in Geografie nicht aufgepasst.“

Der Ur-Duisburger beobachtet seine Mitmenschen gut, diese und die oftmals skurrilen Begebenheiten aus dem ganz normalen Alltagsleben bilden eine offensichtlich nie versiegende Quelle für seine Geschichten. Für den ehemaligen Messdiener wäre es jedenfalls beruflich ungünstig gewesen, wenn die Schöpfungsgeschichte vor der Erschaffung des Menschen nach dem Motto „Man soll aufhören, wenn‘s am schönsten ist“ bereits am fünften Tag beendet worden wäre.

Wer kennt die Situationen nicht, die Sting schildert und oft blitzgescheit und wortgewandt satirisch verwurstet. Da gibt es zum Beispiel das jährliche Familienessen zu Oppas Geburtstag im Restaurant. Am Anfang fragt man sich, warum man sich nicht öfter trifft. „Nach einer halben Stunde weiß man, warum“, spricht Sting offensichtlich aus eigener Erfahrung. Und dass keiner das Essen so bestellt, wie es auf der Karte steht, kennt wohl auch jeder („Statt Gulasch für mich mit Schnitzel und statt Spaghetti Bratkartoffeln“). Und dass am Ende immer ein Essen gebracht wird, das keiner bestellt hat, dürfte auch schon jeder im Publikum erlebt haben, wie die zustimmenden Lacher bewiesen.

Dazu gehört auch der Kommentar der Ehefrau, wenn der gewaschene Schlafanzug nach dem ersten Gang ins Badezimmer prompt mit Zahnpasta bekleckert ist („Passiert mir jedes Mal“). Von der mittlerweile total digitalisierten Welt hält der Satiriker nicht viel: „Statt ständig zu kommunizieren sollten die Menschen mehr miteinander sprechen.“ Oder etwas Verrücktes machen, wie einem Straßenmusiker nach dem Motto „So gut waren Sie auch wieder nicht“ Geld aus dem Hut nehmen.

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