Lesung Zwei junge Autorinnen im Literaturverein

Duisburg · Zwei preisgekrönte junge Autorinnen stellten ihre jeweiligen Debüt-Romane vor.

 Karosh Taha war eine der beiden Autorinnen, die ihre Debüt-Romane vorstellten.

Karosh Taha war eine der beiden Autorinnen, die ihre Debüt-Romane vorstellten.

Foto: Havin_Al-Sindy

(hod) 2018 erhielten Josefine Rieks und Karosh Taha den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Jetzt lasen die beiden jungen Autorinnen in der Zentralbibliothek für den Verein für Literatur aus ihrem jeweiligen Debütroman. Josefine Rieks, geboren 1988 in Höxter, lebt in Berlin und machte den Anfang. Sie schrieb vor ihrem ersten Roman das Drehbuch zum No-Budget-Film „U3000 – Tod einer Indieband“. Ihr Roman „Serverland“ stellt sich vor, in einer nahen Zukunft sei nach einer Volksabstimmung das Internet abgeschaltet worden und immer mehr Jugendliche würden sich in stillgelegten Serverhallen treffen, die dort hinterlegten Dateien anzapfen und davon träumen, die Gesellschaft sei mit Internet viel freier und gleicher gewesen. Das sorgt für einen frischen Blick auf unsere aktuelle Wirklichkeit.

Sehr viel poetischer wirkt die Sprache in „Beschreibung einer Krabbenwanderung“ von Karosh Taha, geboren 1987 im Nordirak und aufgewachsen im Duisburger Stadtteil Homberg-Hochheide. Es geht darin um die kurdische Community in einem Hochhaus, das vielen Duisburgern bekannt vorkommt. Im Mittelpunkt steht die 22 Jahre junge Sana, die studiert und somit zwischen den verschiedenen Welten pendelt. Sehr einfühlsam wird auch die ältere Generation beschrieben, die nicht verstehen kann, wieso die jüngere Generation „so deutsch“, also so modern ist. Letztlich geht es um allgemein Menschliches, dadurch wird dieser Text zur wirklichen Literatur.

Der vorzügliche Abend hätte mehr Besucher verdient gehabt. Dagegen ist die nächste Veranstaltung dieser Reihe am Samstag, 19. Oktober, bereits ausverkauft: Claudia Michelsen liest Erinnerungen an und von Marlene Dietrich. Am Donnerstag, 7. November, liest dann Frank Goosen aus seinem neuen Roman „Kein Wunder“. Der Eintritt kostet zehn Euro, im Vorverkauf über die Zentralbibliothek neun Euro. Mitglieder des Vereins für Literatur haben freien Eintritt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort