Über zehn Millionen Euro Einnahmen Duisburg ist "Knöllchenhochburg"

Duisburg · Die Stadt hat im Jahr 2011 über zehn Millionen Euro für Falschparken oder Geschwindigkeitsüberschreitungen kassiert.

 Die Stadt Duisburg hat im Jahr 2011 über zehn Millionen Euro aus Verwarnungs- und Bußgeldern durch Ordnungswidrigkeiten im Verkehr eingenommen. Allein 4,4 Millionen Euro wurden aus Zahlungen im "ruhenden Verkehr", zum Beispiel durch Falschparker, eingenommen.

Die Stadt Duisburg hat im Jahr 2011 über zehn Millionen Euro aus Verwarnungs- und Bußgeldern durch Ordnungswidrigkeiten im Verkehr eingenommen. Allein 4,4 Millionen Euro wurden aus Zahlungen im "ruhenden Verkehr", zum Beispiel durch Falschparker, eingenommen.

Foto: Andreas Probst

Falschparker und Raser haben in Duisburg schlechte Karten. Die Ruhrmetropole pappt Verkehrssündern im landesweiten Vergleich überdurchschnittlich oft "Knöllchen" an die Windschutzscheibe oder stellt Bußgelder aus.

Über zehn Millionen Euro hat die Stadt im Jahr 2011 aus so genannten Verwarnungs- und Bußgeldern durch Ordnungswidrigkeiten im ruhenden und fließenden Verkehr eingenommen. Das entspricht einer Steigerung von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr: 2010 brachten Verkehrssünder der klammen Stadtkasse noch etwa 8,5 Millionen Euro ein.

Werden die Einnahmen der Stadtverwaltung aus Verwarnungs- und Bußgeldern des Jahres 2011 ins Verhältnis mit den im selben Jahr zugelassenen Kraftfahrzeugen (Kfz) des Stadtgebietes gesetzt, so ergibt sich bei 245122 in Duisburg zugelassenen Fahrzeugen ein "Durchschnitts-Knöllchenwert" von 41 Euro pro Kfz und Jahr. Dieser Wert ist Grundlage für eine bundesweite Studie des Online-Verbraucherportals preisvergleich.de. Das Portal führt Duisburg auf dem zehnten Rang und bewertet die Stadt als "Knöllchenhochburg". Grund dafür sei, dass die Einnahmen durch ausgestellte "Knöllchen" in Duisburg 31 Prozent über dem bundesweiten Durchschnitt liegen würden. In Nordrhein-Westfalen wird laut der Studie nur in Bielefeld (63 Euro), Köln (61 Euro) und Aachen (53 Euro) mehr Geld pro Jahr und Kfz kassiert.

Stadt-Sprecher Peter Hilbrands kritisiert indes, dass das Portal alle Zahlen "einfach zusammengerechnet hat", bestätigt aber, dass sich die Einnahmen im Vergleich zum Jahr 2010 erhöht haben. Demnach wurden 2011 4,4 Millionen Euro aus Zahlungen durch "echte Knöllchen" im ruhenden Verkehr, zum Beispiel durch das Überschreiten der Parkdauer, eingenommen. Ein Jahr zuvor betrugen die Einnahmen aus dieser Sparte noch 4,1 Millionen Euro. Weitere 3,5 Millionen Euro spülten die Einnahmen der von der Polizei verhängten Strafzahlungen, zum Beispiel durch Überschreitung der zulässigen Geschwindigkeit, in die Stadtkasse. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 700000 Euro mehr kassiert. Auch die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung, die seit Februar 2008 in Abstimmung mit der Polizei Duisburg vom Ordnungsamt durchgeführt wird, steigerte die Einnahmen von 1,5 Millionen Euro im Jahr 2010 auf 2,1 Millionen Euro im Jahr 2011. Die daraus resultierenden zehn Millionen Euro flossen geschlossen in die Stadtkasse. Als "Eintreiber" verantwortlich zeigen sich insgesamt 67 Mitarbeiter der Duisburger Verkehrsüberwachung sowie die Mitarbeiter der Polizei Duisburg.

Spitzenreiter der Studie ist Ulm in Baden-Württemberg mit einem "Knöllchen-Schnitt" von 65 Euro pro Fahrzeug und Jahr. Verhältnismäßig günstig geht es im bayerischen Ingolstadt zu: Dort werden durchschnittlich 6 Euro für ein "Knöllchen" pro Fahrzeug und Jahr fällig. Insgesamt haben die 116 größten deutschen Städte laut Schätzung des Portals im vergangenen Jahr 450 Millionen Euro mit der Ausstellung von "Knöllchen" und Bußgeldern für Falschparken oder Tempoverstöße kassiert. Da von den 116 angefragten Städten, 68 keine Auskunft gegeben hätten, mussten die Zahlen den Angaben zufolge hochgerechnet werden.

(RP/jco/sgo/top)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort