Wahlen am 26. Mai Firmenchefs bringen Europa in die Klasse

Duisburg · Die IHK und Unternehmen werben mit einer neuen Kampagne für den Urnengang zur Europawahl im Mai. Am Freitag fand der offizielle Auftakt mit Schülern des Walther-Rathenau-Berufskollegs bei der IHK statt.

 Die Speditions- und Logistikkaufleute des Walther-Rathenau-Berufskollegs mit Michael Rademacher-Dubbick, (Mitte, 2. von links), dem EU-Abgeordneten Jens Geier (Mitte, 3. von links), Martin Babilas von der Altana AG (Mitte, 4. von rechts) und IHK-Präsident Burkhard Landers (rechts).

Die Speditions- und Logistikkaufleute des Walther-Rathenau-Berufskollegs mit Michael Rademacher-Dubbick, (Mitte, 2. von links), dem EU-Abgeordneten Jens Geier (Mitte, 3. von links), Martin Babilas von der Altana AG (Mitte, 4. von rechts) und IHK-Präsident Burkhard Landers (rechts).

Foto: Niederrheinische IHK

Michael Rademacher-Dubbick brachte es auf den Punkt: „Ich bin begeistert von Europa, und ich hoffe, die Begeisterung auf Sie übertragen zu können“, sagte der Firmenchef von Krohne Messtechnik an die Adresse der Schüler des Walther-Rathenau-Berufskollegs in Hamborn. Sie waren gestern zur Kick-off-Veranstaltung des Projekts „Unternehmer für Europa“ zur IHK gekommen, um von Rademacher-Dubbick und dem EU-Parlamentarier Jens Geier (SPD) mehr über Europa zu erfahren. Das Konzept der europäischen Schulstunde ging auf, wie die Reaktion der angehenden Speditions- und Logistikkaufleute des Berufskollegs zeigte.

„Ich hätte nicht gedacht, dass die Europawahl uns selbst so betreffen kann, sowohl persönlich als auch beruflich. Ich hatte ein negatives Bild von Europa, das hat sich nun geändert“, meinte eine Schülerin. „Für uns fühlte sich das alles immer sehr weit weg an. Ich hatte immer gedacht, was kann ich mit einer Stimme schon ausrichten“, sagte eine andere. Auch Ilayda Yüce zog ein positives Fazit: „In meiner Ausbildung zur Speditionskauffrau sehe ich jeden Tag, welche Vorteile der gemeinsame Binnenmarkt bietet.“ Die Veranstaltung habe den Stellenwert der Europäischen Union für sie noch einmal bestärkt.

Neben Rademacher-Dubbick hatte zuvor auch schon IHK-Präsident Burkhard Landers heftig die Werbetrommel für Europa und die Wahlen gerührt. Alle Beteiligten hoben die Vorteile von Frieden, Freizügigkeit, gemeinsamen Werten und freiem Handel hervor. Rademacher-Dubbick erläuterte: „Ich bin von Geburt Europäer. Meine Mutter ist Französin, mein Vater Deutscher.“ Sein beruflicher Werdegang in den USA und Europa sei ein Beleg dafür, wie wichtig eine gemeinsame EU sei. „Gehen Sie wählen, und wählen Sie nicht Populisten wie die AfD oder den Front National“, so sein Appell an die Berufsschüler.

Der Brexit habe dazu geführt, dass die europaweit agierende Krohne-Gruppe eine Erweiterung ihrer Anlage im englischen Wellingborough in der Nähe von Northhampton erst einmal auf Eis gelegt hat. Burkhard Landers kommentierte den Brexit so: „Damit wird Großbritannien zu einem unbedeutenden Inselstaat am Westrand Europas.“ Im Gegensatz dazu hole sich die Natur inzwischen die Grenzhäuschen zurück, etwa an der deutsch-niederländischen Grenze: „Da wachsen mittlerweile schon Birkenbäumchen raus – und das ist auch gut so.“

Das Projekt „Unternehmer für Europa soll in den nächsten Wochen und Monaten im Kammerbezirk – also in Duisburg und den Kreisen Wesel und Kleve – das Thema in die Schulklassen transportieren. Die „Lehrer“ sind dabei folgende Unternehmer: Michael Rademacher-Dubbick (Krohne Messtechnik, Duisburg), Martin Babilas (Altana AG, Wesel), Bastian Fassin (Katjes Fassin, Emmerich) und Wim Abbing (Probat-Werke, Emmerich).

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