Geräumte Hochhäuser in Duisburg Stadt will Brandschutzkonzept abwarten

Duisburg · Die Stadt Duisburg verhandelt in diesen Tagen mit den Eigentümern über die Sanierung der geräumten Häuser an der Husemannstraße. Sie will erst Handwerker ins Gebäude lassen, wenn ein genehmigtes Brandschutzkonzept vorliegt.

Duisburg-Homberg: Bewohner müssen zwei Häuser wegen Brandschutzmängeln verlassen
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Stadt Duisburg lässt zwei Häuser in Homberg räumen

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Foto: dpa/Christoph Reichwein

Am Altweiberdonnerstag machte die Stadt Lünen Ernst: Ein Mehrfamilienhaus im dortigen Stadtteil Brambauer mit 30 Bewohnern, in der Mehrzahl Roma, wurde aus Brandschutzgründen geräumt. Unter anderem sollen elektrische Leitungen über Putz verlegt worden sein, ein Dachgeschoss war ohne Genehmigung ausgebaut worden. Die Behörden hielten die Brandschutzverstöße für so gravierend, dass das Haus sofort geräumt wurde. Die Räumungskosten soll der Eigentümer tragen.

Schon einen Tag zuvor hatte die Geschichte der zuvor von 200 Menschen bewohnten und nun geräumten Häuser an der Husemannstraße in Duisburg Homberg eine neue Entwicklung genommen: Vertreter der in Wien ansässigen Eigentümergesellschaften, Brandsachverständige und zuständige Mitarbeiter der städtischen Bauordnung nahmen eine gemeinsame Hausbesichtigung vor. Dabei gaben die Sachverständige bereits erste Hinweise, was zur Beseitigung der Mängel getan werden kann.

Die Stadt Duisburg will erst dann Handwerker in die geräumten Häuser lassen, wenn ein entsprechendes Brandschutzkonzept vorliegt. Dies soll ein von den Eigentümern in Anspruch genommener Sachverständiger nun erarbeiten. Wenn die Stadt das Konzept erhalten hat, soll es geprüft werden, um dann zwischen der Stadtverwaltung und den Eigentümern erörtert werden. Anschließend soll dann erarbeitet werden, mit welchen konkreten Arbeiten die Handwerker beauftragt werden sollen. Wie lange die Bauarbeiten dann dauern sollen und wann die Häuser wieder bezugsfertig sein sollen, ist derzeit noch völlig offen.

Schon am Tag der Räumung hatte der auch für Bauordnung zuständige Wirtschaftsdezernent Andree Haack erklärt, dies könne Wochen oder gar Monate dauern. Derzeit befindet man sich noch ganz am Anfang bei den Verhandlungen mit den Eigentümern: „Der Termin wurde von beiden Seiten als Auftaktgespräch gewertet“, teilte Stadtsprecher Peter Hilbrands am Freitag auf Anfrage mit. Unterdessen versucht die Stadt weiter, die Bewohner der Häuser in anderen Wohnungen im Stadtgebiet unterzubringen (siehe Box).

Das gestaltet sich nach wie vor schwierig, obwohl die Stadt rund 600 Wohnungen dazu zur Verfügung hätte. Schon in der vergangenen Woche hatten einige der Bewohner bei einem Termin hinter dem Rathaus Oberbürgermeister Sören Link erklärt, für sie käme nur eine neue Wohnung in Homberg oder Hochheide in Frage, weil man das gewohnte soziale Umfeld nicht verlassen wolle.

Wie berichtet sollen vor allem Schächte, die sich von oben bis unten durch die Hochhäuser ziehen, das Hauptproblem sein. Da diese Schächte nicht in Einzelabschnitte getrennt sind, könnte sich im Fall eines Feuers insbesondere der Rauch ganz schnell im ganzen Haus ungehindert verbreiten.

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