Papierlager in Duisburg Nach Großbrand liegen schwarze Flocken in Gärten

Duisburg · Am Montag ist in einem Papierlager in Duisburg-Homberg ein Feuer ausgebrochen und hat die Halle zerstört. Eine Rauchwolke war kilometerweit zu sehen, die umliegenden Häuser wurden evakuiert. Gesundheitliche Gefahren für die Anwohner bestehen nicht, teilte die Stadt mit.

Seit 5 Uhr morgens kämpfte die Feuerwehr gegen ein Feuer, das in einer 40 x 100 Meter großen Halle im Duisburger Stadtteil Homberg ausgebrochen war. In der Halle wurde Verpackungsmaterial gelagert, primär Papier und Kunststoffe.

Über Kilometer hinweg war die starke Rauchentwicklung sichtbar. Die Rauchwolke zog südwestlich über den Rhein in Richtung Ruhrort, sie war laut Stadt gegen 8.15 Uhr 500 Meter hoch und 200 Meter breit. Wie die Feuerwehr weiter mitteilt, seien rund 115 Einsatzkräften der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz, zusätzlich setze die Werksfeuerwehr 20 Kräfte ein. Der Einsatz werde bis zum Abend, teilte die Feuerwehr mit.

Rauchwolke über Duisburg - Papierfabrik in Homberg brennt
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Rauchwolke über Duisburg - Papierfabrik in Homberg brennt

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Alle Arbeiter seien in Sicherheit, berichtete die Polizei am Morgen. Umliegende Privathäuser wurden sicherheitshalber evakuiert. Die Brandursache war zunächst unklar.

Die Stadt Duisburg hatte auf ihrer Seite eine Warnmeldung veröffentlicht. Dort hieß es, gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den Rauch seine nicht auszuschließen. Inzwischen gibt es eine Entwarnung.

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Foto: dpa/Rolf Vennenbernd

Alle bislang genommenen Messergebnisse negativ, teilte die Stadt Duisburg mit. Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) und Bezirksregierung seien vor Ort und würden weiter Proben nehmen. Zwar sei Rußbildung zu erwarten, es gebe jedoch nach derzeitigem Untersuchungsstand keinen Hinweis auf weitere Schadstoffe.

Der Bevölkerung in den Stadtteilen Duisburg-Alt-Homberg, Altstadt, Dellviertel, Duissern, Hochemmerich, Hochfeld, Kaßlerfeld, Laar, Mittelmeiderich, Neudorf-Nord, Neudorf-Süd, Neuenkamp, Obermeiderich, Ruhrort, Untermeiderich, Wanheimerort wurde zeitweilig empfohlen, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten.

Zum Umgang mit Brandresten rät die Stadt Duisburg folgendes: Weiße und schwarze Brandreste sowie Flocken auf Lebensmitteln (Obst und Gemüse in Gärten) sollten abgewischt und abgewaschen werden. Brandreste sollten nicht ins Haus getragen werden. Schuhe sollten gründlich gereinigt werden. Große Flocken in Gärten sollten aufgesammelt und im Hausmüll entsorgt werden.

Zusammen mit dem Löschwasser wurde Titandioxid in den Rhein geleitet. Dieses kann laut Stadt zu einer teilweisen Trübung des Flusswassers führen. Titandioxid sei ein ungefährlicher Stoff, welcher unter anderem in Zahnpasta verwendet wird.

Das Feuer war am Morgen auf dem Gelände der Firma Huntsman ausgebrochen. Nachdem der Brand gegen 4.50 Uhr entdeckt worden war, hatte die dortige Werksfeuerwehr sofort die Feuerwehr der Stadt Duisburg zur Unterstützung gerufen.

Für die Löscharbeiten hatte die Feuerwehr Wasser aus dem Essenberger See genommen. Dabei ist das Hydrauliköl einer Pumpe wegen eines technischen Defektes ausgelaufen und in den See gelangt. Es sind rund 150 Liter, teilte die Stadt mit. Die Untere Wasserbehörde und die Feuerwehr haben den betroffenen Seebereich abgesperrt und am Ufer Filtervliematten ausgelegt. So soll eine weitere Ausbreitung des Öls vermieden werden.

Ab Dienstag wird sich eine Fachfirma um die Beseitgung des Öls kümmern, berichtet die Stadt. Bis zum Abschluss der Reinigungsmaßnahmen im Wasser und am Ufer darf der See nicht von Badegästen oder Anglern genutzt werden.

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