Belegschaft in großer Sorge 180 Jobs bei Venator in Homberg in Gefahr

Homberg · Schocknachricht für die Mitarbeiter des Chemieunternehmens im Duisburger Westen. Im Rahmen einer Betriebsversammlung wurde der Belegschaft am Mittwoch mitgeteilt, dass am Standort Homberg 180 Arbeitsplätze abgebaut werden müssen.

 Das Chemieunternehmen Venator in Homberg.

Das Chemieunternehmen Venator in Homberg.

Foto: Stadt Duisburg

Für viele der knapp 1000 Beschäftigten des Chemieunternehmens Venator – vormals Sachtleben beziehungsweise Huntsman – war es am Mittwoch ein Schock: Bei einer kurzfristig anberaumten Belegschaftsversammlung wurde den Mitarbeitern mitgeteilt, dass rund 180 Arbeitsplätze am Standort in Homberg abgebaut werden müssten.

„Die Belegschaft ist verunsichert und in großer Sorge“, sagt ein Mitarbeiter am Mittwoch im Gespräch mit unserer Zeitung. Matthias Jakobs, Bezirksleiter der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie Energie (IGBCE) in Moers, kann das gut nachvollziehen. „Das Management hatte bewusst zu einer Belegschaftsversammlung aufgerufen. Im Unterschied zu einer Betriebsversammlung, zu der der Betriebsrat einlädt und demzufolge auch das Hausrecht hat, konnten wir als Gewerkschaftsvertreter nicht dabei sein.“

Jakobs schätzt den Organisierungsgrad der Beschäftigten bei Venator in Homberg auf rund 85 Prozent. In der kommenden Woche will er sich mit dem Venator-Betriebsrat zusammensetzen und das weitere Vorgehen beraten. „Wir brauchen erst einmal mehr Informationen“, so der IGBCE-Bezirksleiter. Ein Problem sieht er darin, dass das Management vor Ort keine wirklichen Entscheidungen treffen könne. Sie müssten sich zuvor stets bei der Europa-Zentrale des amerikanischen Mutterkonzerns rückversichern. Details seien bisher kaum bekannt. Ob es betriebsbedingte Kündigungen gibt, ob ein Interessenausgleich mit Sozialplan notwendig werde – all das sei derzeit noch unklar. Nur eines sei sicher: „Die Belegschaft kann kämpfen“, so Jakobs.

(mtm)
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