Neues Personal für Grundschulen „Das Mathestudium war am härtesten“

Duisburg · Rund 60 neue Lehramtsanwärter sind jetzt im Rathaus offiziell vereidigt worden. Sie nehmen nun ihren Dienst an Duisburgs Grundschulen auf. Eine von ihnen ist Hanna Havighorst (24) aus Münster.

 Hanna Havighorst hat ihren Traumberuf gefunden, und Duisburg als Einsatzort gefällt ihr auch. Die RP sprach mit ihr am Rande ihrer Vereidigung im Ratssaal.

Hanna Havighorst hat ihren Traumberuf gefunden, und Duisburg als Einsatzort gefällt ihr auch. Die RP sprach mit ihr am Rande ihrer Vereidigung im Ratssaal.

Foto: Arnulf Stoffel (ast)

Die 24-Jährige Hanna Havighorst wird ihren Vorbereitungsdienst an einer Grundschule in Obermarxloh absolvieren. „Eine Schule konnte ich mir nicht aussuchen“, sagte sie. „Jeder Anwärter wird einer Schule zugeordnet.“

Dass sie nach Duisburg gekommen ist, um hier ihren Traumberuf auszuüben, damit ist sie indes schon glücklich. „Duisburg war mein Zweitwunsch“, sagte Havighorst, die ursprünglich aus Münster kommt und dort auch studiert hat. „Ich wollte in der Nähe bleiben.“ In ihrer Heimatstadt Münster sei es sehr schwer, einen der stark nachgefragten Plätze an einer Grundschule zu bekommen. In Duisburg sei es deutlich einfacher gewesen. „Ich habe sogar von Kollegen gehört, die nach Duisburg gekommen sind, obwohl sie sich gar nicht für die Stadt beworben haben“, erzählte die zukünftige Lehrerin.

Funfeinhalb Jahre habe sie studiert. Dabei sei vorgesehen, dass ein Lehramtsstudent für die Grundschule immer Deutsch und Mathe als Fach wählt. „Das Mathestudium war am härtesten“, erinnert sich Havighorst. „Im Vergleich zum Grundschulunterricht lernt man dort schon hohe Mathematik.“ Als drittes Fach hat die zukünftige Lehrerin Kunst gewählt.

Die 24-Jährige sei froh, dass es nun endlich an die Schule geht und sie ihr Wissen in die Praxis umsetzen könne. An ihrer Grundschule in Obermarxloh sei sie von Anfang an ein vollwertiges Mitglied im Kollegium und gebe pro Woche 14 Unterrichtsstunden. „Zu Beginn sitzt in jeder Stunde noch ein Mentor, der mir über die Schulter schaut“, sagte Havighorst. „Nach den Sommerferien gebe ich dann schon Stunden alleine.“ Ein Mal in der Woche – jeden Donnerstag – besuche sie während des Vorbereitungsdienst zudem Seminare des ZFSL. Havighorst habe sich bewusst für den Beruf der Grundschullehrerin entschieden. „Das Alter der Kinder liegt mir“, sagte sie. „Und ich finde es super, wenn ich Kinder als Klassenlehrerin über mehrere Jahre begleiten kann.“ Lehrer wollte sie generell schon lange werden – aufgrund positiver Erfahrungen, die die 24-Jährige selbst in ihrer Schulzeit gemacht hat und aufgrund ihrer Lust, Kindern etwas beizubringen.

Die neuen Grundschullehrer für die Stadt sind indes bitter nötig. Schon seit Jahren beklagen die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Bezirksregierung Düsseldorf, dass an mehreren Grundschulen in Duisburg zu wenig Lehrer beschäftigt sind.

Nach Angaben der GEW werden in der Stadt Duisburg seit Jahren händeringend neue Grundschullehrer gesucht. Trotz einigen Neuanstellungen könnten oft nicht alle Stellen besetzt werden, weil der Standort Duisburg bei Lehramtsstudenten oftmals zu schlecht wegkomme.

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