Forschung, Entwicklung und Praxis Werkstatt „Handwerk trifft Wissenschaft“ in Duisburg

Duisburg · Die Werkstatt „Handwerk trifft Wissenschaft“ ist eine Veranstaltung, die im Rahmen des Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klima stattfindet. Deutschlandweit wird das Projekt an acht Standorten angeboten. Einer davon ist Duisburg.

 Die beteiligten Projektpartner hoffen, dass Handwerk und Wisschaft gleichermaßen profitieren.

Die beteiligten Projektpartner hoffen, dass Handwerk und Wisschaft gleichermaßen profitieren.

Foto: Anika Kappel

„Bei Störungen oder Ausfällen an Heizungen müssen wir schnell reagieren können. Das macht eine vernünftige Zeitplanung aber problematisch“ erklärt Michael Strasen, Unternehmensinhaber von ALX Haustechnik aus Wupptertal, das Problem, welches sein Unternehmen hatte. Eine Lösung konnte er durch das Mittelstand-Digital Zentrums Handwerk im Rahmen des IoT-Hackathons entwickeln.

Mithilfe des Projekts „Handwerk trifft Wissenschaft“ soll der Austausch zwischen den Bereichen Handwerk und der Wissenschaft gefördert werden. Ziel ist es, dass das handwerkliche Unternehmen sich digitalisieren, zukunftssicherer machen können sowie innovative Lösungen für ihre Probleme mit der Unterstützung von Fördergeldern umsetzen können.

Die Werkstatt beginnt am Montag, 26 September, um 15.30 Uhr im Frauenhofer-inHaus-Zentrum in Neudorf. Am ersten Tag soll eine Themen- und Teamfindung stattfinden. In der darauf folgenden Phase arbeiten die jeweiligen Teams vom 27 September bis zum 23 Oktober an ihren Digitalprojekten. Beim zweiten Treffen am 24 Oktober stellen die Teams ihre Ergebnisse und Prototypen vor. „Wir haben sehr gute Erfahrungen damit gemacht, an neuen Projektideen nicht nur einen Nachmittag zu arbeiten, sondern über einen längeren Zeitraum“ sagt Bernhard Schröder, Ressortleiter Forschungstransfer und Leiter des GUIDE Zentrums, dazu.

Die Präsenztage werden von dem Geschäftsführer von Pitch & Grow Nils Beckmann geleitet. Sein Unternehmen fördert Start-Ups von der Unternehmensentwicklung bis in den Vertrieb. Er soll dabei helfen, die akademische Forschung und die Praxis zusammen zu bringen.

In Duisburg wird das Projekt von verschiedenen Partnern unterstützt. Zu den Partnern gehören die Wirtschaftsförderung Duisburg Business & Innovation (DBI), die Kreishandwerkschaft Duisburg, das Zentrum für Gründung und Innopreneurship der Universität Duisburg-Essen (GUIDE/UDE), die Forschungskoordination der Fakultät der Ingenieurwissenschaft der UDE sowie das Frauenhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltung und Systeme.

Bei der Vorstellung der Werkstatt schildern die Partner ihre Hoffungen für das Projekt:

Andree Schäfer, Projektmanager der DBI, sieht in dem Projekt Chancen für beide Branchen. Mit neuen Ideen können durch die Kooperation neue Möglichkeiten und neue Arbeitsplätze geschaffen werden: „Gemeinsam könnnen wir Hürden einreißen“.

Stefan Meurer, Geschäftsführer der Kreishandwerkschaft Duisburg, erhofft sich, dass durch das Projekt allgemeine Lösungen für das Handwerk im Bereich der Digitalisierung gefunden werden können.

Auch aus Sicht der Wissenschaft bietet das Projekt ebenfalls Möglichkeiten. „Wegen den interdisziplinären Möglichkeiten bei uns, lernen die Studierenden früh Bedarf und Herausforderungen zu identifizieren und in der Forschung zu realisieren“ erklärt Dr. Evgenia Princi, Forschungskoordinatorin der Fakultät für Ingenieurwissenschaft. Diese Eigenschaften können die Studierenden während oder nach dem Abschluss ihres Studiums bei der Mitarbeit in einem der Projekte einbringen.

Von der Universität Duisburg-Essen ist des Weiteren Guide ein Partner des Projekts. Im Bereich des Innopreneurships sollen die Projekte gefördert werden. Die Werkstatt selbst soll als Türöffner in die Universität dienen, um das Handwerk voran zu bringen.

Ein Beispiel für ein gelungenes Projekt ist das oben angesprochene Unternehmen ALX. Zusammen mit der Wissenschaft haben sie einen neu entwickelter Prototyp für ein Heizungsteil entwickelt. Das neue Teil ist ein Sensor, der als Frühwarnsystem an den obersten Punkt einer Heizung angebracht wird. Der Sensor kann erkennen, wenn aufgrund eines Druckabfalls Luft in das Heizungssystem strömt und die Störung auf einem Endgerät bei ALX frühzeitig melden. Damit kann das Unternehmen auf ein beginnendes Problem reagieren, bevor das Problem einen größeren Schaden verursacht: „Wenn Luft in dem Heizungssystem ist, kann das neben störenden Geräuschen zu einer Minderung der Heizleistung kommen oder Teile der Heizung beginnen zu rosten“.

Wer gerne an der Werkstatt „Handwerk trifft Wissenschaft“ teilnehmen möchte, kann sich bald unter https://eveeno.com/werkstatt-handwerk-trifft-wissenschaft anmelden.

(ank)
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