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Bundestagswahl 2021 Grüne wählen Duisburger Duo auf sichere Listenplätze

Duisburg · Felix Banaszak und Lamya Kaddor werden höchstwahrscheinlich über die Landesliste in den nächsten Bundestag einziehen. Gute Chancen hat auch der Kandidat einer weiteren Partei.

 Lamya Kaddor und Felix Banaszak kandidieren bei der Bundestagswahl im September für die Duisburger Grünen.

Lamya Kaddor und Felix Banaszak kandidieren bei der Bundestagswahl im September für die Duisburger Grünen.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Bereits seit Jahrzehnten gibt es keinen Duisburger Grünen-Abgeordneten im Deutschen Bundestag. Seit Freitagabend steht fest: Bei der Wahl im September wird sich das wohl deutlich ändern. Felix Banaszak und Lamya Kaddor kandidieren nämlich nicht nur in den Duisburger Wahlkreisen für ein Direktmandat, sie wurden von der Landesdelegiertenkonferenz der NRW-Grünen auch auf sichere Listenplätze gewählt.

Platz sechs (Banaszak) und zwölf (Kaddor) hätten sogar 2017 für den Einzug in den Bundestag gereicht. Damals entfielen in NRW  7,6 Prozent der Stimmen auf die Grünen, was zwölf Mandate einbrachte. Bei den derzeitigen Umfragewerten der Partei weit jenseits der 20-Prozent-Marke könnte sich diese Zahl im Herbst vervielfachen.

Banaszak und Kaddor setzten in ihren Bewerbungsreden auf dem digital durchgeführten Parteitag unterschiedliche Schwerpunkte, beide erwähnten das vermeintliche Grünen-Kernthema „Klimaschutz“ jedoch nur am Rande.

„Das Versprechen auf Wandel, auf Veränderung“ habe ihn einst zu den Grünen gebracht, sagte Banaszak. Das sei allerdings auch mit Unsicherheiten verknüpft. „Wir müssen diese Prozesse so gestalten, dass am Ende die Vielen in diesem Land davon profitieren.“ Mit vier Kernprojekten, darunter eine Anhebung des Mindestlohns und ein Recht auf Weiterbildung, wolle er die Arbeitspolitik der Zukunft gestalten. „Kapital gewinnt, Arbeit verliert“, diese Fehlentwicklung könne man angehen, so Banaszak. 77,9 Prozent der Stimmen entfielen am Ende auf den Grünen-Landessprecher.

Die Islamwissenschaftlerin Kaddor berichtete in ihrer Rede von den Anfeindungen gegen sie. Zunächst von Islamisten, dann von Rassisten, schließlich von beiden Seiten. Sie sprach über die Lage in Syrien, der Heimat ihrer Eltern. Darüber, wie ihr Vater zunächst von Bombensplittern getroffen und später ermordet wurde. „Krieg, das ist für mich jetzt nicht mehr weit weg“, so Kaddor. Im Bundestag wolle sie ihren Schwerpunkt beim Thema „Einwanderung“ setzen und für eine eigene grüne Außenpolitik werben. „Menschen wie ich, mit Wurzeln in zwei Kulturen, die Heimat im Plural denken, sind selbstverständlicher Teil dieser Gesellschaft“, sagte sie. den Begriff „Migrationshintergrund“ lehne sie mittlerweile ab. „Ich bin Deutsche, Punkt“. 85,7 Prozent der Delegierten gaben Kaddor nach der Rede ihre Stimme. Wie bei Banaszak gab es auch für ihren Listenplatz keine Gegenkandidaten.

Seit dem Wochenende kann sich zudem ein weiterer Duisburger Kandidat gute Chancen auf den Einzug in den Deutschen Bundestag ausrechnen. Linke-Landessprecher Christian Leye setzte sich mit 51,5 Prozent der Stimmen gegen zwei Mitbewerber durch und kandidiert somit bei der Bundestagswahl für seine Partei auf Listenplatz sechs. Wie bei den Grünen zogen für Die Linke vor vier Jahren zwölf Abgeordnete über die NRW-Landesliste in den Bundestag ein. Im Wahlkreis Duisburg II tritt Leye im September unter anderem gegen Felix Banaszak und den SPD-Bundestagsabgeordneten Mahmut Özdemir an.

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