Internationaler Tag des Meeres Eine Botschaft aus Müll

Die 3a der GGS Kunterbunt aus Marxloh überreicht dem Duisburger Zoo anlässlich des „Tag des Meeres“ drei Kunstwerke und macht so auf die Gefahren von Plastikmüll für Meerestiere aufmerksam.

 Stolz zeigen die Drittklässler ihr Werk im Delfinarium vor. Sie haben sich sichtlich große Mühe gegeben.

Stolz zeigen die Drittklässler ihr Werk im Delfinarium vor. Sie haben sich sichtlich große Mühe gegeben.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Rund einen Monat haben die 26 Kinder der Klasse 3a der GGS Kunterbunt aus Marxloh unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Astrid Nüse-Sroka an ihren Kunstwerken gearbeitet. Anlässlich des „World Ocean Day“ am Donnerstag hatten sie nun die Möglichkeit, diese dem Zoo zu überreichen. „Plastik geht uns alle etwas an. Es ist unheimlich wichtig, dass wir die jüngeren Generationen auf das Problem aufmerksam machen und so eine Änderung im Verhalten bewirken“, erzählt Nüse-Sroka. Gemeinsam mit ihren Schülern hat sie an drei großen Kunstwerken zum Thema „Müll im Meer“ gearbeitet. Am Thementag wurden diese aus Müll geschaffenen Kunstwerke im Delfinarium ausgestellt und sind dort nun dauerhaft zu sehen. Von Anfang an konnte Nüse-Sroka ihre Schüler für das Thema begeistern. Mit Eifer gaben sich die Kinder dem Thema hin. Nüse-Sroka spricht von einer zu beobachteten Entwicklung der Kinder, sei es der Konzentration oder der wachsenden Begeisterung. Die aufgeregten Grundschüler präsentieren stolz ihre Kunstwerke. Der neunjährige Luis macht noch einmal darauf aufmerksam, wie viele Meerestiere doch vor dem Aussterben bedroht seien, während der neunjährige Yunis betont „die Leute sollen sehen, dass das für die Tiere schlecht ist“. Das Problem Plastik würde ihm ernsthafte Sorgen bereiten. Nüse-Sroka spricht von gemischten Erfahrungen der Kinder bezüglich des Problems. Für einige wäre das Thema noch Neuland gewesen, andere hätten bereits von Mikroplastik gehört.

Dieses entsteht übrigens, indem große Plastikteile durch Meeresströmung, Sonne und Meersalz im Laufe der Zeit zu immer kleiner werden. Fische und andere Meerestiere verwechseln ihre Nahrung mit diesen Plastikteilchen und fressen es. So gelangt das Plastik in die Nahrungskette und vergiftet es schleichend. Aber auch durch Kosmetika, insbesondere plastikhaltiges Peeling oder Seife, wird Mikroplastik in die Weltmeere eingetragen. Kläranlagen können die Stoffe nicht filtern, sie gelangen ungebremst ins Meer. Unter der Plastikflut in den Meeren leiden besonders Delfine und Wale. Immer wieder werden verendete Tiere an den Stränden angespült – in ihren Mägen finden sich Plastikfolien, Tüten, aber auch Blumentöpfe und Plastikflaschen. „Der Magen der Tiere ist dann voll, die Plastikteile können meist nicht ausgeschieden werden“, erklärt Thomas Lange, Revierleilter im Delfinarium des Zoo Duisburg. „Die Tiere verhungern qualvoll“. Aber auch Vögel und Schildkröten verenden an Plastik. „Normalerweise fressen Meeresschildkröten unter anderem Quallen. Eine im Meer treibende Plastiktüte sieht einer Qualle zum Verwechseln ähnlich, die Tiere fressen sie daher und sterben“, erläutert Lange.

Zum Thementag klärten von 11 bis 17 Uhr Informations- und Aktionsstände zum Thema „Plastik im Meer“ auf. Dabei waren beispielsweise die Artenschutzorganisation Yaqu Pacha e.V.. Bei ihnen hatten die Zoo-Besucher die Möglichkeit, Mikroplastik aus Sandproben zu filtern. Im Evonik-Zoolabor hielten die zwei Abiturientinnen Hanna Artmann und Rosalie Hey vom Lise-Meitner-Gymnasium aus Willich-Anrath zusätzlich einen Vortrag mit dem Titel „Mikroplastik, die fast unsichtbare Gefahr aus den Meeren“.

Nach ihrem großen Auftritt können sich die Schüler die Delfinshow ansehen. Im Hintergrund ihre Kunstwerke, deren Botschaft sicherlich noch lange in den Köpfen der Delfinarium-Besucher bleiben wird.

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