Duisburg Duisburg geht das Salz aus

Duisburg · Gestreut wird vorerst nur noch auf den wichtigsten Straßen und Kreuzungen. Denn die eingelagerten Salzmengen gehen zur Neige und mit Nachschub ist frühestens Ende des Monats zu rechnen.

Duisburg packt den Schlitten aus
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Rechtzeitig zum Beginn der Streusaison im Herbst lagerten die Duisburger Wirtschaftsbetriebe die Salzmengen ein, um Duisburgs Straßen frei von Eis und rutschigem Schneematsch halten zu können. Berechnet wurde die bestellte Menge auf der Grundlage der Verbräuche aus den Vorjahren. Doch der aktuelle Winter machte den Planern einen Strich durch die Rechnung. Denn die Vorräte schwinden bedrohlich.

"Eigentlich sind wir schon seit dem 20. Dezember ununterbrochen mit dem Streudienst im Einsatz”, erklärte Silke Kersken, Pressesprecherin der Duisburger Wirtschaftsbetriebe. Denn kurz vor Weihnachten brachte das Wetter zum ersten Mal in dieser Saison Schnee, danach immer wieder Temperaturen um den Gefriepunkt, bis dann zum Jahreswechsel erneut die weiße Pracht auf die Stadt herniederrieselte.

Glaubt man den Prognosen der Meteorologen wird es mindestens noch bis zum bis zum Wochenende kein Tauwetter geben. Im Gegenteil: Es wird mit weiteren Schneemengen gerechnet. "So genau lässt sich das aber nicht vorhersagen. Keiner weiß derzeit mit Sicherheit, ob das anrückende Schneegebiet die Stadt trifft, nur streift oder an uns vorbei zieht”, so Kersken. Zudem wisse keiner, wie lange es noch so kalt bleibt wie derzeit. Weil die Wetteraussichten so ungenau sind, "haushalten wir nun mit unseren Vorräten”, so Kersken.

Kein Nachschub in Sicht

Die Konsequenzen konnten die Duisburger bereits sehen. Gestreut wird nur noch auf den Straßen der Kategorie I -­ das sind die wichtigsten innerstädtischen Verbindungen ­- und selbst dort zum Teil nur in den Kreuzungsbereichen oder an besonders gefährlichen Stellen (zum Beispiel auf Brücken, auf denen die Vereisungsgefahr sehr hoch ist). Wo nicht mehr gestreut wird, da versuchen die Wirtschaftsbetriebe zumindest zu räumen, sprich, die weißen Massen zur Seite zu schieben.

Zudem wird an Stelle von Salz vermehrt Granulat eingesetzt. Problematisch wird es, wenn die Temperaturen in den nächsten Tagen etwas steigen, tagsüber Tauwetter einsetzt und nachts wieder leichter Frost. Denn der überfrierenden Nässe lässt sich nur mit Salz zu Leibe rücken. Doch sind die Vorräte verbraucht, wird das unmöglich sein. Denn frühestens in der vierten Kalenderwoche, also Ende Januar, gibt es Nachschub.

"Der Deutsche Straßendienst, über den unsere Bestellungen ebenso laufen wie die aller anderen Kommunen rundum, hat uns auf den Engpass hingewiesen”, so Kersken. Vor den Kommunen wird zudem zunächst der Landesbetrieb Straßen NRW beliefert, der für den Zustand der Autobahnen und großen Bundesstraßen zuständig ist und "bei dem wir früher problemlos bei Engpässen nachbestellen konnten”, so Kersken.

Doch offenbar wird auch beim Landesbetrieb das Streumittel bereits rationiert. Denn die A 59 beispielsweise, die Duisburger Stadtautobahn, war am Dienstag im Vergleich zu den Vortagen deutlich schlechter gestreut. "Uns bleibt also derzeit keine andere Wahl, als den Zeitpunkt, an dem wir kein Streusalz mehr haben werden, so weit wie möglich herauszuzögern”, so Kersken.

(RP)
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