Gebag-Bilanz: 5,9 Millionen Euro Überschuss Gebag: Keine „Mietblase“ wie in Düsseldorf

Mit einer weiteren Finanzspritze könnte die Stadt die städtische Wohnungsbaugesellschaft fit machen für weitere Investitionen. Im Hinblick auf die anstehenden Großprojekte schließt Oberbürgermeister Sören Link dies zumindest nicht aus.

 Die Hallen auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände sollen das nächste Jahr nicht überleben, verspricht Gebag-Chef Bernd Wortmeyer.

Die Hallen auf dem ehemaligen Güterbahnhofsgelände sollen das nächste Jahr nicht überleben, verspricht Gebag-Chef Bernd Wortmeyer.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Obwohl der Überschuss der Gebag 2018 geringer ausfiel als 2017 (siehe Box), zeigten sich Gebag-Geschäftsführer Bernd Wortmeyer und OB Sören Link bei der Bilanzpressekonferenz am Mittwoch durchaus zufrieden. Neben den gesteigerten Investitionen für die Sanierung des Wohnungsbestandes und Neubauten stehen bei der Gebag zurzeit aber vor allem auch die großen Flächenentwicklungen wie die Duisburger Freiheit, 6-Seen-Wedau, Mercatorviertel oder die Fläche an der Steinschen Gasse im Fokus. Seit 2016 hat die Gebag rund 63 Millionen Euro in die Modernisierung ihres Wohnbestandes gesteckt. Der Leerstand liegt bei sechs Prozent, marktbedingt bei lediglich 1,8 Prozent.

„Wir wollen, dass unsere städtischen Gesellschaften handlungsfähig bleiben“, sagte Sören Link. Deshalb müsse man auch die Gebag in die Lage versetzen, ihre Flächenentwicklungspläne umsetzen zu können. Allerdings sei dies angesichtes des Haushaltssicherungsplanes der Stadt nicht einfach. Eine Finanzspritze im „niedrigen einstelligen Bereich“, so Wortmeyer, habe das Unternehmen 2018 von der Stadt erhalten und so die Eigenkapitalquote steigern können.Die sei die „Achillesferse“ der Gebag, denn nur mit entsprechendem Eigenkapital ließen sich die großen Vorhaben fremdfinanzieren.

Bei der Flächenentwicklung der Gebag geht es um insgesamt 151 Hektar Fläche, das entspricht mehr als 211 Fußballfeldern. Der Stand bei den wichtigsten Projekten:

6-Seen-Wedau Hier steht die Gebag vor dem Abschluss des Kaufvertrages mit der Bahn. Erste Arbeiten auf dem Gelände, auf dem rund 3000 Wohneinheiten – davon 300 öffentlich gefördert – geplant sind, könnten Anfang 2020 beginnen, so Wortmeyer. Man sei bestrebt, die Preise moderat zu halten und wolle die „Mietblase“ aus Düsseldorf nicht importieren. Als Wohnquartier sei 6-Seen-Wedau für in Düsseldorf arbeitende Menschen sicher sehr interessant.

Duisburger Freiheit Bei der 30 Hektar großen Fläche gehe Qualität vor Schnelligkeit. Unter Einbeziehung der Bürgerbeteiligung soll nun herausgearbeitet werden, wie das Areal entwickelt werden soll. „Das wird ein Quartier das pulsiert, das lebt. Das ist mit einer reinen Wohn- oder Büronutzung alleine nicht machbar“, so der Gebag-Chef. Er versprach: „Die alten Hallen auf dem Gelände werden das nächste Jahr nicht überleben.“

Alter Angerbach Bei diesem Baugebiet in Huckingen ist das Vergabeverfahren der ersten fünf Baufelder an Investoren in Vorbereitung. Wortmeyer: „Es gibt ein Rieseninteresse. Wir haben rund 900 ernsthafte Interessenten für die Grundstücke, deren Quadratmeterpreis sich etwa zwischen 650 und 700 Euro bewegt.“

Steinsche Gasse/Marientor Nach dem Scheitern des Projektentwicklers für das „Duo“ genannte Objekt geht die Gebag nun andere Wege und plant eine Entwicklung mit mehreren Einzelflächen. Ob die Zentrale dort Gebag dort ansässig wird, ist möglich, aber noch längst nicht sicher.

Mercatorviertel Auf historischem Boden sollen hier auf 28.000 Quadratmetern rund 300 innerstädtische Wohneinheiten und Bürogebäude entstehen. Erste Bauarbeiten sollen Anfang 2020 beginnen.

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