Wortmeyer ist Bürger des Jahres Gebag-Chef nahm Ehrung mit viel Humor

Duisburg · Hauptausschuss Duisburger Karneval zeichnete Bernd Wortmeyer als „Bürger des Jahres“ aus.

 HDK-Präsident Jansen ehrte Gebag-Chef Wortmeyer.

HDK-Präsident Jansen ehrte Gebag-Chef Wortmeyer.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

(bm) Seit 1974 vergibt der Hauptausschuss Duisburger Karneval den Ehrentitel „Bürger des Jahres“ an eine Person, die sich um die Stadt besonders verdient gemacht hat. Am liebsten natürlich an solche, die auch die Brauchtumspflege unterstützen. Beides trifft in herausragender Weise auf Bernd Wortmeyer zu. Der Gebag-Chef wurde jetzt im Theater am Marientor mit der höchsten Auszeichnung im Duisburger Karneval geehrt.

In seiner gereimten Laudatio lobte HDK-Präsident Michael Jansen Wortmeyer als einen, der die städtische Wohnungsbautochter seit 2014 aus der Krise geholt habe. Nur am Rande sprach der Karnevalsgewaltige dabei die Misswirtschaft der früheren Gebag-Verantwortlichen und gigantische Pleiten wie die Küppersmühle an. Statt dessen hob Jansen hervor, was Wortmeyer in den vergangenen Jahren für die Karnevalisten getan hat: Er gab ihnen im Mercator-Quartier einen idealen Standort, um an den „Tollen Tagen“ mitten in der Stadt in einem riesigen Zelt närrisch sein zu können.

Wortmeyer bedankte sich für so viel Lob. „Jedes Wort ist wahr, jedenfalls da, wo die Rede positiv für mich war.“ Da seine Heimat nun einmal Unna sei, habe er wenig Erfahrung mit Büttenreden, gab der 49-jährige Familienvater zu. Allerdings hatte seine Dankesrede reichlich humorige Züge. Es sei für ihn ein Glücksfall gewesen, dass er von der Dogewo, dem Dortmunder Gegenstück zur damals maroden Gebag, nach Duisburg gewechselt habe. „Ich wusste, ich kann da gar nichts falsch machen.“ Sorgfältig hatte er sich auf sein Vorstellungsgespräch im Rathaus vorbereitet. „Ich sah mir Fotos von Oberbürgermeister Sören Link an: Wenig Haare, Brille – ein Duisburger Gesicht.“ Im Rathaus sei ihm auch sofort so jemand über den Weg gelaufen. „Wenig Haare, Brille – ein Duisburger Gesicht. Ich sagte: Guten Tag, Herr Oberbürgermeister. Aber er war es gar nicht.“

Dass die Gebag inzwischen wieder auf Kurs sei, verdanke er vor allem 160 engagierten Mitarbeitern. Und er appellierte an die Bürger, nicht immer alles Schwarz zu malen: „Warum sehen die Duisburger nicht, wie toll ihre Stadt ist?“ Wortmeyer versprach den Karnevalisten, ihnen bei der Wahl eines neuen Standortes für ihr Party-Zelt zu helfen – allein schon aus Eigennutz. Er sei zwar Westfale, „aber beim Feiern bin ich lernfähig“. Was er übrigens bis zum frühen Morgen unter Beweis stellte.

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