HITZE Funkenflug von Hochspannungsleitung

Von einer 380.000-Voltleitung in der Nähe des Lohheider Sees sind am Donnerstag Funken auf Bäume übergesprungen. Die Feuerwehr kann Schlimmeres verhindern.

 Am Lohheider See am Damschenweg in Baerl springt von einer 380.000-Volt- Hochspannungsleitung der Funke über in einige Bäume. Zum Glück bekommen die Einsatzkräfte die Situation schnell im Griff.

Am Lohheider See am Damschenweg in Baerl springt von einer 380.000-Volt- Hochspannungsleitung der Funke über in einige Bäume. Zum Glück bekommen die Einsatzkräfte die Situation schnell im Griff.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Mit nicht alltäglichen Einsätzen hat die Duisburger Feuerwehr so ihre Erfahrungen. Gestern dürfte ihr Einsatz am Randes des Baerler Buschs in der Nähe des Lohheider Sees aber auch für die Einsätzkräfte etwas Besonderes gewesen sein. Zeugen hatten gesehen, wie Funken von einer 380.000-Volt-Hochspannungsleitung auf darunter stehende Bäume sprangen, die daraufhin in Brand gerieten. Die alarmierte Feuerwehr rückte mit einem Großaufgebot an, da aufgrund der extremen, langanghaltenden Trockenheit die Gefahr eines größeren Waldbrandes bestand. Zum Glück bekamen die Einsatzkräfte die Situation schnell in Griff. Der Netzbetreiber der Leitung, der Amprion-Konzern, soll in solchen Fällen eine 0,3-sekündige Notabschaltung vornehmen, um den Funkenflug zu stoppen. Das soll nach Zeugenaussagen am Donnerstag erst im zweiten Anlauf funktioniert haben.

Das war aber nicht der einzige Hitze-Einsatz der Duisburger Feuerwehr in diesen Tagen: Schon am Mittwoch hatten die Einsatzkräfte mehr mit dem Bewässern ausgedörrter Felder und Wälder zu tun als mit dem Löschen von Bränden. Gleich mehrere Löschzüge der Freiwilligen Feuerwehr waren im gesamten Duisburger Stadtgebiet zur Bewässerung von Bäumen im Einsatz.

Aktiv war die Feuerwehr dabei unter anderem auch in Röttgersbach und Rheinhausen. In beiden Abschnitten waren jeweils rund 40 Einsatzkräfte mit jeweils neun Fahrzeugen im Einsatz. „Es sind großflächige Bewässerungen durchzuführen“, so die Feuerwehr. Dazu wurden zum Beispiel an der Dammstraße in Rheinhausen fünf Wasserwerfer und ein Wenderohr einer Drehleiter eingesetzt. Pro Minute verspritzten die Einsatzkräfte rund 8000 Liter. Erst gegen Mitternacht war der Einsatz am Mittwoch beendet.

Eine weitere Folge der Hitze: Der Binsenteich in Rumeln-Kaldenhausen ist von Blaualgen befallen. Die übel riechenden Bakterien können auch für Mensch und Hund eine toxische Wirkung haben. Weitere Seen sind bisher nicht betroffen. Baden ist dennoch grundsätzlich nur im Kruppsee in Friemersheim, im Wolfssee und im Großenbaumer See jeweils in den Freibädern erlaubt. Die drei Badeseen wiesen eine ausgezeichnete Wasserqualität auf, so die Wirtschaftsbetriebe. Am Wolfssee wurden in diesem Sommer bisher bereite 54.000 Badegäste gezählt. Zum Vergleich: Im gesamten Vorjahressommer ware es lediglich 40.000.

Die Wirtschaftsbetriebe bitten wegen der Trockenheit darum, auf den städtischen Friedhöfen auf brennende Grablichter zu verzichten. Auf einigen Friedhöfen gebe es teilweise einen dichten Baumbestand, und mittlerweile sei auch dort durch die ausgetrockneten Rasenflächen die Brandgefahr durch offenes Feuer groß.

Um Wasserknappheit brauchen sich die Duisburger übrigens auch bei extremer Trockenheit keine Sorgen zu machen: „Die Versorgung mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser ist gesichert“, heißt es von den Stadtwerken. Wichtige Quellen für die Trinkwassergewinnung in der Region sind die Wasserwerke in Düsseldorf-Wittlaer und Düsseldorf-Bockum. Sie versorgen den Duisburger Süden und Westen mit Trinkwasser. Ein weiteres großes Trinkwasserreservoir ist der Halterner Stausee, aus dem die Stadtwerke ebenfalls Wasser beziehen.

 Die Pfandflaschen bei Rheinfels werden langsam knapp.

Die Pfandflaschen bei Rheinfels werden langsam knapp.

Foto: Martin Schmüdderich

Auch beim Walsumer Getränkeproduzenten Rheinfels Quelle wird das Wasser nicht knapp – wohl aber die Flaschen. Zwar ist noch ausreichend Vorrat vorhanden, dennoch würde sich die Lage für den Hersteller von Rheinfels Quelle, Sinalco & Co. sicher entspannen, wenn die Verbraucher leere Flaschen auch wieder in den Handel zurückgeben und nicht leer bei sich zu Hause stehen lassen.

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