Kunst im öffentlichen Raum Faszinierende Hyperbel vereint Kunst und Mathematik

Serie | Duisburg · Die Skulptur „Energie“ von Heinz Genz vereint Kunst und Mathematik. Die Hyperbel ziert die Ecke Duisburger- und Moerser Straße in Homberg.

 Die Skulptur „Energie“ von Heinz Genz stammt aus dem Jahr 1984. Sie steht an der Ecke Duisburger/Moerser Straße in Homberg.

Die Skulptur „Energie“ von Heinz Genz stammt aus dem Jahr 1984. Sie steht an der Ecke Duisburger/Moerser Straße in Homberg.

Foto: Alfons Winterseel

Sie verleitet uns anfangs oft zu erstaunten Fragen, mit der Zeit neigt sie zur Unauffälligkeit und scheint unserer Aufmerksamkeit zu entschwinden, weil ihr Anblick zur Normalität wird: Die „Kunst im öffentlichen Raum“.

Ein Kunstdiebstahl erregte Anfang der 2010er Jahre in Homberg die Gemüter: Unbekannte hatten die Statue „Pandora“ von Edwin Scharff gestohlen, die bis dahin an der Kreuzung Duisburger-, Ecke Moerser Straße stand. Dabei war vermutlich nicht die Kunst-Leidenschaft das Tatmotiv, sondern die schlichte Tatsache, dass es sich bei dem Material um Bronze handelte.

Zweieinhalb Jahre später wurde an diesem Standort ein anderes Kunstwerk installiert: „Energie“, 1984 geschaffen von Heinz Genz, Ingenieur und Arbeitsdirektor von Rheinpreußen. Zuvor stand die Stahlskulptur vor dem verwaisten Verwaltungsgebäude Rheinpreußen an der Baumstraße. Zu schade, um eingelagert zu werden, befand damals der Freundeskreis Historisches Homberg und setzte sich dafür ein, den Standort zu wechseln.

„Energie“ zeigt das Lieblingsmotiv von Heinz Genz. Der Ingenieur war fasziniert von geometrischen Figuren, unter denen er die Hyperbel als die perfekteste Form ansah. Mathematik und Kunst waren für ihn kein Widerspruch. Er schuf sein Werk aus unterschiedlich langen Edelstahlstäben, die er so anordnete, dass sich daraus am Ende eine dreidimensionale Hyperbel bildete, die sich – von anderen Standpunkten betrachtet – zu verwandeln scheint. Genz konstruierte mehrere, variierende Versionen der Figur, die auch in anderen Städten installiert wurden.

Heinz Genz wird als jemand beschrieben, der sich selbst als Freizeitkünstler sah und großen Respekt vor dem Schaffen seiner professionell ausgebildeten Künstler-Kollegen hatte. Standort der „Energie“ ist die kleine Wiese an der Ecke Duisburger- und Moerser Straße.

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