Keine Heiligabend-Feiern in den Gotteshäusern Wenig Hoffnung für Gottesdienste zu Weihnachten

Duisburg · Die evangelischen Gemeinden in Duisburg werden wohl in diesem Jahr die Präsenzgottesdienste zu Weihnachten absagen. Das zeichne sich nach dem Pfarrkonvent am Montag ab, teilte die Evangelische Kirche am Dienstag mit.

 Vermutlich wird es in der Salvatorkirche in diesem Jahr keinen Präsenz-Weihnachtsgottesdienst geben.

Vermutlich wird es in der Salvatorkirche in diesem Jahr keinen Präsenz-Weihnachtsgottesdienst geben.

Foto: Ev. Kirche/Andreas Reinsch

Im Pfarrkonvent treffen sich monatlich die Pfarrerinnen und Pfarrer des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg zum Informationsaustausch. Beim Pfarrkonvent am Montag, der wie auch die anderen seit April als Videokonferenz stattfand, kamen über 50 Personen zusammen – und es ging nur um ein Thema: Was wird angesichts der aktuellen extrem hohen Infektionszahlen aus den Gottesdiensten?

Ergebnis einer adhoc-Umfrage: Eine überwältigende Mehrheit war der Ansicht, dass bis zum Ende des Lockdowns keine Präsenzgottesdienste mehr gefeiert werden sollten.

Der Krisenstab des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg habe sich dieses Stimmungsbild zu eigen gemacht, teilte Rolf Schotsch, Sprecher des Evangelischen Kirchenkreise Duisburg, am Dienstag mit.

Diese Einschätzung liege nun den Leitungsgremien der insgesamt 15 Gemeinden zur Entscheidung vor. Sie seien für die jeweiligen Gottesdienste vor Ort verantwortlich. Mit den Beschlüssen sei bis zum Ende dieser Woche zu rechnen, heißt es.

Superintendent Dr. Christoph Urban, der wie berichtet im Dezember Nachfolger von Armin Schneider wurde, und seine Pfarrkolleginnen und -kollegen betonten mehrfach, dass es nicht darum gehe, die bewährten Schutzkonzepte, die alle Gemeinden schon vor Monaten erstellt hatten, infrage zu stellen. Vielmehr sei deutlich geworden, dass jetzt, in der schwierigsten Zeit der Pandemie, auch für die evangelische Kirche in Duisburg Priorität habe, das Prinzip der maximalen Kontaktvermeidung, das Wissenschaft und Politik fordern, zu unterstützen.

Dies gebiete auch die Solidarität mit Menschen und gesellschaftlichen Gruppen, die während des Lockdowns gravierende Einschränkungen erfahren. Dass Weihnachten deshalb in diesem Jahr ganz anders werden würde, war vorher allen schon klar. Nun gelte es, den Menschen mit Onlinegottesdiensten, Verteilpredigten und über andere Wege das Weihnachtswunder und Hoffnung auf die Zukunft nahe zu bringen.

(RP)
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