Flucht aus der Zelle Neuer Escape Room eröffnet im Duisburger City Palais

Duisburg · Eingesperrt in einen Raum mit Requisiten, die bei der Entschlüsselung der Rätsel helfen: In 60 Minuten sollen die Teilnehmer die Mission lösen und wieder im Freien stehen. Das ist das Konzept des Escape-Room-Centers im City Palais.

 Saskia Porbadnik in der Gefängniszelle, in der sonst die Spielteilnehmer eingesperrt werden.

Saskia Porbadnik in der Gefängniszelle, in der sonst die Spielteilnehmer eingesperrt werden.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Die Deutsche Demokratische Republik in den 1960er Jahren. Viele Menschen werden verhaftet, meist zu Unrecht. Der Wunsch nach Freiheit ist groß. Doch einem Insassen gelingt es angeblich tatsächlich, aus seiner Gefängniszelle zu fliehen und die Flucht für andere vorzubereiten. Klingt nach einer spannenden Geschichte? Diese und weitere können Besucher seit Mai im „enigmania“ im City Palais auf 360 Quadratmetern nachspielen. In vier verschiedenen Welten müssen dabei Hinweise gesucht werden, um Rätsel zu lösen und den Ausgang zu finden.

Doch wie funktioniert das Konzept überhaupt? Begrüßt werden die Teilnehmer vom Spielleiter, der einen in den jeweils vorher ausgewählten Raum bringt und die Vorgeschichte erzählt. Dann schließt sich die Tür – und das Spiel beginnt. Es geht darum Hinweise zu sammeln, um den Raum wieder zu verlassen. Kommunikation und Teamarbeit sind dabei der Schlüssel zur erfolgreichen Lösung. Der Spielleiter beobachtet derweil das Geschehen durch Kameras und gibt aktiv Tipps, wenn es einmal nicht mehr weitergeht. Das Spiel endet nach 60 Minuten, kann aber auch jederzeit früher beendet werden. Mit dem „Panikbutton“ lässt sich die Tür sofort wieder öffnen.

Circa 20 Spielleiter gibt es im „enigmania“, die für das jeweilige Spiel in eine bestimmte Rolle schlüpfen müssen und daher auch Schaupielworkshops erhalten. Die Spielleiter halten sich an einen Spielablaufplan und geben so zum Beispiel nach fünf Minuten den ersten dezenten Hinweis. Diese Hinweise werden mit zunehmender Zeit und größeren Schwierigkeiten immer mehr. Allerdings gilt: Spiele können auch verloren werden – außer bei Kindergeburtstagen.

In „Prison Break“, der Gefängnisgeschichte in der DDR, hat der Wärter, also der Spielleiter, gewettet, dass man aus der Zelle fliehen könne, und gibt somit immer wieder hilfreiche Tipps. Dieses Fluchtspiel kann auch doppelt gespielt werden, sodass Teams gegeneinander antreten. Zwei bis zwölf Mitspieler können somit daran teilhaben.

In den einzelnen Räumen sind Elektromagneten verbaut, die auf die menschlichen Ausführungen reagieren, erklärt Saskia Porbadnik von „enigmania“. Der Zeitrekord für „Prison Break“ liege im Übrigen bei 35 Minuten mit zwei Spielern und ohne Tipps. Die meisten benötigten aber um die 50 Minuten.

Nur wenige Schritte entfernt liegt die Wohnung von Sherlock Holmes. Nachdem eine Mordserie das London des 19. Jahrhunderts erschüttert, möchte Scotland Yard Sherlock Holmes um Mithilfe bitten. Da dieser allerdings unauffindbar ist, machen sich die Spieler auf zu seinem Haus und suchen nach Hinweisen. Dieses Spiel beschreibt Porbadnik als etwas düsterer und empfiehlt es mindestens mit vier, maximal mit acht Spielern zu spielen, da es so schwer und eher für Fortgeschrittene geeignet sei.

Generell seien die Spiele für Erwachsene konzipiert, so habe schon eine Seniorenturngruppe mit einer 80-jährigen Spielerin die Escape Rooms besucht. Die Rätsel können aber auch gut von Kindern gelöst werden. Gut komme dabei die „Zauberschule“ an, sagt Saskia Porbadnik. Bei diesem Missionsspiel können zwei bis sechs Personen insgesamt acht Rätsel lösen. Normalerweise benötigen die Gruppen circa 30 Minuten, um sich aus der Bibliothek zu „zaubern“.

Bei dem „Geisterschiff2 handelt es sich um ein „Pop Up Game“, dass heißt, es besteht nur temporär und wird irgendwann umgebaut. Bei dem eher für Fortgeschrittene geeigneten Spiel finden sich die zwei bis sechs Spieler auf einem alten Piratenschiff wieder und müssen sich auf die Suche nach dem Schatz begeben.

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