Erster Tierarztbesuch Mini-Tiger fauchen schon wie die großen

Duisburg · Neben dem veterinärmedizinischen Check-Up wurde das Geschlecht der Jungtiere bestimmt. Mit der Entwicklung ist das Zoo-Team sehr zufrieden.

 Bis die Zoobesucher die kleine Racker live sehen können, wird es nicht mehr lange dauern.

Bis die Zoobesucher die kleine Racker live sehen können, wird es nicht mehr lange dauern.

Foto: Zoo Duisburg

Zehn Wochen sind die kleinen Tiger im Zoo Duisburg alt. Nun hat sich die Tierärztin gemeinsam mit den Tierpflegern den Nachwuchs das erste Mal aus der Nähe angeschaut. Dabei wurde auch ein Geheimnis gelüftet, denn das Geschlecht der Jungtiere steht nun fest: Es ist ein kleiner Kater und eine kleine Katze.

Das Ergebnis der veterinärmedizinischen Untersuchung freut alle Beteiligten: „Die kleinen Tiger sind gesund und wohlgenährt“, erzählt Zootierärztin Dr. Carolin Bunert. Etwa sieben Kilo wiegen die Jungtiere bereits – und wissen anscheinend schon genau, dass aus ihnen einmal stattliche Raubtiere werden. „Fauchen können die Minis schon fast wie die großen“, berichtet Bunert.

Bei der tierärztlichen Untersuchung der noch namenlosen Jungtiere wurde neben der Gewichtsbestimmung auch das Gebiss kontrolliert, eine Wurmkur verabreicht, der Bauchraum abgetastet und ein Blick auf die Pfoten geworfen. Auch die Impfung gegen Katzenschnupfen haben die zwei kleinen Tiger erfolgreich überstanden.

Wie alle Zootiere hat der Nachwuchs während der Untersuchung auch seinen Transponder bekommen. „Mit der einzigartigen Nummer lässt sich jedes Tier identifizieren. Sie ist auf einem Reiskorn großen Chip gespeichert, welcher von uns mit einer Kanüle unter die Haut gesetzt wird“, erklärt die Tierärztin, die bei den Untersuchungen Unterstützung von den betreuenden Tierpflegern erhielt.

Schon nach wenigen Minuten ging es für die zwei Wonneproppen zurück ins Strohbett. Dann konnte Tigerin Dasha zurück zu ihren Kleinen. „Nach der ganzen Aufregung hat Dasha ihren Nachwuchs vorbildlich beruhig“, erzählen die Tierpfleger.

Bis die Besucher die Jungtiere live vor Ort im Zoo beobachten können, wird es nicht mehr lange dauern. „Die Zwei werden von Tag zu Tag agiler, erkunden ihre Umgebung und werden bald auch die Außenanlage erobern“, berichten die Tierpfleger. Sibirische Tiger sind die größten lebenden Katzen der Welt, ihre Bestände gelten als stark gefährdet.

Ursprünglich war diese Tigerart in weiten Regionen Asiens verbreitet. Durch Wilderei und Lebensraumzerstörung ist der Bestand im ursprünglichen Verbreitungsgebiet in den vergangenen 100 Jahren um mehr als 90 Prozent gesunken. Heute leben schätzungsweise nur noch 600 Sibirische Tiger in wenigen Naturreservaten, die kaum mehr als fünf Prozent seines ursprünglichen Verbreitungsgebietes ausmachen. Obwohl alle Tigerarten streng geschützt sind, floriert der illegale Handel mit ihren Fellen, Knochen und Zähnen auf dem asiatischen Markt. Jede Zucht in Zoologischen Gärten sei daher enorm wichtig, so der Zoo. Die Zucht helfe eine gesunde Reservepopulation unter geschützten Bedingungen zu erhalten.

(RP)
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