Kammerkonzert in der Philharmonie Duisburg Elisabeth Leonskaja mit kraftvoller und kontrastreicher Spieltechnik

Immer wieder gastieren bei den Duisburger Kammerkonzerten besonders bekannte Musikerinnen und Musiker. Jetzt war es die 1945 in einer russischen Familie in der georgischen Hauptstadt Tiflis geborene Pianistin Elisabeth Leonskaja,

 Elisabeth Leonskaja stellte Schubert in den Mittelpunkt.

Elisabeth Leonskaja stellte Schubert in den Mittelpunkt.

Foto: Julia Wesely/IMG

eit nunmehr vier Jahrzehnten lebt sie in Wien und wird das Programm, das in unserer Stadt zu erleben war, danach noch in Lyon, Berlin (im Pierre-Boulez-Saal) und Paris aufführen. Im Mittelpunkt stand dabei ein großer Komponist, dessen Musik ihr besonders am Herzen liegt, nämlich Franz Schubert (1797-1828). Den roten Faden bildeten drei seiner längeren Werke im Spannungsfeld von Sonate und Fantasie: die Sonate E-Dur D 459 und 459a des 19jährigen (von 1816, wegen der unklaren Überlieferung auch bekannt als „Fünf Klavierstücke“), die Fantasie C-Dur op. 15 D 760 „Wanderer-Fantasie“ (1822) und die Sonate a-Moll op. 42 D 845 (1825).

Dazwischen kamen zwei jüngere und kürzere Werke, gleichfalls aus Leonskajas Wahlheimat Wien, nämlich die freitonalen dauernden Sechs kleinen Klavierstücke op. 19 (1911) von Arnold Schönberg und die zwölftönigen, kaum längeren Variationen op. 27 (1935/36) von Anton Webern. Die Pianistin bestach hier durch eine klare, kraftvolle und kontrastreiche Spieltechnik. Bei den beiden Werken der Zweiten Wiener Schule kam dazu eine genaue Lesart des Notentextes. Wir wollen aber nicht verschweigen, dass zumindest vor der Konzert-Pause immer wieder falsche Phrasierungen und sogar einige Patzer das Bild ein wenig trübten. Das wiederum hatte immer noch so viel Ausstrahlung, dass der größte Teil des Publikums restlos begeistert war und seine Zugaben bekam - natürlich von Schubert, konkret das Klavierstück Nr. 1 es-Moll aus D 946 und das Impromptu Nr. 3 Ges-Dur aus op. 90 D 899.

Im nächsten, vierten Kammerkonzert am Sonntag, 2. Dezember, um 19 Uhr, in der Philharmonie Mercatorhalle, geht es um „Unerfüllte Liebe“. Das Fauré-Quartett bringt dann das Klavierquartett Nr. 3 c-Moll op. 60 von Johannes Brahms sowie Lieder von Gustav Mahler und Richard Wagner in Bearbeitungen für Singstimme und Klavierquartett. Die prominente Sopranistin ist Annette Dasch.

Karten gibt es am einfachsten im Internet unter karten@theater-duisburg.de per E-Mail.

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