Unternehmen Mit Teigtaschen zum Erfolg

Duisburg · Das Familienunternehmen Elena Salewski produziert seit 20 Jahren erfolgreich russische Teigwaren in Duisburg. Es will in den kommenden Jahren weiter wachsen. Die Geschichte der Familie erzählt von gelungener Integration.

 Ob Sören Link (2. v. r.) zu Gast beim Unternehmen Elena Salweski.

Ob Sören Link (2. v. r.) zu Gast beim Unternehmen Elena Salweski.

Foto: RP/Tim Harpers

Für Familie Salewski waren Teigtaschen der Weg aus ihrer beruflichen und persönlichen Krise. Dass Not erfinderisch macht, haben die beiden Unternehmer Elena Salewski und ihr Ehemann Wladimir vor vielen Jahren erfahren. In dieser Woche feiert ihr Betrieb in Meiderich sein 20-jähriges Bestehen.

Als die beiden vor 26 Jahren aus der Ukraine nach Deutschland übersiedelten, um ihren Kindern ein gutes Leben zu ermöglichen, waren die Vorzeichen eigentlich gut. Beide Salewskis waren als studierte Ingenieure mit einem Knowhow ausgestattet, dass das Hochtechnologieland Deutschland dringend brauchte. Trotzdem gestaltete sich die Arbeitssuche für die beiden alles andere als einfach. Die Sprachbarriere und bürokratische Hürden verhinderten damals, dass die Familie in ihrer neuen Heimat Fuß fassen konnte.

Nach zahlreichen vergeblichen Bewerbungen hatten die beiden Unternehmer dann genug. „Wir wussten, dass wir uns verändern mussten“, sagt Wladimir Salewski. „Wir wollen unseren Kindern ein Vorbild sein. Ewig von staatlichen Leistungen leben zu müssen, kam für uns nicht infrage.“ Die Lösung, die die beiden dann fanden, war naheliegend. „Meine Frau war schon immer eine gute Köchin“, sagt Wladimir Salewski. „Wir haben überlegt, was wir anzubieten haben und was in Deutschland noch fehlt. Und so sind wir dann auf die Herstellung von russichen Teigwaren gekommen.“

Mit Hilfe der Arbeitsagentur und der Niederrheinischen IHK stampfte das Ehepaar dann das Delikatessen-Unternehmen Elena Salewski aus dem Boden. Zunächst auf 30 Qudratmetern in Hamborn begannen die Salweskis damit, Pierogi, Pelmeni und andere Lebensmittelkreationen herzustellen, die damals in Deutschland nur schwer zu bekommen waren – mit Erfolg. Heute beliefert das Duisburger Familienbetrieb Groß- und Einzelhändler im ganzen Land.

Die Firma ist über die Jahre gewachsen. Nach den zögerlichen Anfängen in Hamborn zog das Unternehmen zunächst in eine 200 Quadratmeter große Produktionshalle um. Heute produziert die Firma auf über 500 Qudratmetern in Meiderich und beschäftigt 35 Mitarbeiter.

Damit soll aber noch nicht Schluss sein. Das Unternehmen will weiter expandieren. „Die Räume sind mittlerweile schon wieder etwas beengt“, sagt Wiktor Salewskij, der Sohn des Gründerehepaars, der nach seinem BWL-Studium zusammen mit seiner Frau in das Familienunternehmen eingestiegen ist und es in die Zukunft führen will. Die Änderung in der Namensschreibweise rührt von der Einbürgerung des Sohnes her. „Wir haben große Pläne, brauchen dafür aber andere Räumlichkeiten“, sagt Wiktor Salewskij. „Wir wollen die Digitalisierung vorantreiben, auf E-Commerce setzen und unsere Waren an die großen Fililalisten wie Edeka oder Rewe vermitteln.“

Zwar sei das Unternehmen schon heute deutschlandweit tätig, aber vor allem in russischen Lebensmittel- und Delikatessengeschäften zu finden.

Oberbürgermeister Sören Link und Ralf Meurer, Geschäftsführer der Duisburger Wirtschaftsförderung, sagen dem Unternehmen ihre Unterstützung zu. Link lobt die Salweskis als Beispiel für gelungene Integration. „Elena Salewski und ihre Familie haben Großes geleistet“, sagt er. „Ihre Geschichte kann sich sehen lassen und ist ein starkes Signal für Neuankömmlinge in Deutschland. Sie zeigt: Wer hier die Ärmel hochkrempelt und mit der richtigen Geschäftsidee startet, hat gute Chancen darauf, nicht nur eine neue Heimat zu finden, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich zu sein.“

Geht alles nach Plan, soll schon im kommenden Jahr ein Umzug an einen größeren Standort anstehen. „Mein Team und ich helfen dem Unternehmen derzeit dabei, neue Räume für eine Expansion innerhalb des Wirtschaftsstandortes Duisburg zu finden“, sagt Ralf Meurer. „Verläuft alles so wie wir uns das vorstellen, werden wir den Betrieb bereits im kommenden Jahr erfolgreich verlagert haben.“

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