Weihnachtsgeschäft in Duisburg Warum die Frequenz gut und der Umsatz noch steigerungsfähig ist
Duisburg · Der zweite Adventssamstag gehört traditionell zu den umsatzstärksten des ganzen Jahres. Am 11. Dezember gibt es dann auch noch einen verkaufsoffenen Sonntag in der City. Was sich der Handel erhofft.
Vom „Black Friday“ und den vermeintlichen Rabattschlachten im Internet hält Boris Roskothen gar nichts. Der Inhaber des Spielwarengeschäfts am Sonnenwall und Vizepräsident der Niederrheinischen Industrie- und Handelskammer (IHK) hat da online so seine eigenen Beobachtungen gemacht: „Da steht ein durchgestrichener Fantasiepreis, und daneben dann der Preis für das vermeintliche Schnäppchen. Das ist dann aber lediglich die unverbindliche Preisempfehlung und gar nicht günstiger als sonst“, so der Geschäftsmann.
Ähnlich sieht es Doris Lewitzky, Hauptgeschäftsführerin des auch für Duisburg zuständigen Einzelhandelsverbandes Niederrhein: „Aktionen wie Black Friday oder Cyber Monday sind mit Vorsicht zu genießen. Inzwischen gibt es Ähnliches auch im stationären Einzelhandel – aber dort gibt es dazu auch noch Beratung, und man kann sich die Dinge auch vor Ort anschauen.“
Bisher sei das Weihnachtsgeschäft durchwachsen verlaufen. „Die Menschen achten mehr auf den Preis“, hat man beim Handelsverband festgestellt. Zumindest in den Bereichen Elektronik und Mode habe es bislang aber wenig Grund zur Klage gegeben. „Ansonsten gilt: Die Frequenz war bisher gut, aber beim Umsatz ist noch Luft nach oben“, so Doris Lewitzky. Was nichts anderes heißt, als dass die Kunden schon in die Innenstadt strömen, dann aber am Ende doch nicht so konsumfreudig sind, wie es sich die Händler erhoffen.
Dazu kommt die Krise bei Karstadt/Kaufhof: „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass Duisburg zwei Kaufhäuser vertragen kann. Aber dann muss dort auch ein wenig aufgepeppt und neu bespielt werden.“ Das gelte zum Beispiel auch für eine Nachfolge der Edeka-Filiale im Souterrain des Kaufhof-Gebäudes an der Düsseldorfer Straße.
Boris Roskothen ist bisher zufrieden mit den Umsätzen im Weihnachtsgeschäft und kann bessere Zahlen vorweisen als 2019. „Die Zahlen mit den coronabedingten Besonderheiten der Vorjahre zu vergleichen, ist ohnehin schwierig“, so Roskothen. Die allgemein gestiegenen Preise hätten sich auch auf den Bereich der Spielwaren durchgeschlagen. „Zum Teil sind das 25 bis 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr, das ist schon heftig.“ Allerdings habe er keine Wahl, als dies an seine Kunden weiterzugeben.
Dass ausgerechnet an diesem Wochenende der Karl-Lehr-Brückenzug von Freitag bis Sonntag gesperrt bleibt und gleichzeitig am Kreuz Kaiserberg gearbeitet wird, so dass auch auf der A 40 mit Staus gerechnet wird, ärgert ihn. Das könne den ein oder anderen Besucher aus den Nachbarstädten vom Niederrhein abhalten, am Samstag nach Duisburg zu kommen.
Dennoch rechnet er mit vielen Kunden. Im Trend seien bei ihm vor allem Brettspiele mit kooperativem Charakter. „Dabei gibt es zwar auch Gewinner, aber zunächst geht es darum, sich abzusprechen und so gemeinsam Ziele zu erreichen. „Das stärkt auch die Kommunikation beim Spielen“, erklärt der Fachmann. Legespiele wie „Cascadia“ oder „Dorfromantik“ stünden daher zurzeit hoch im Kurs.